Delta im Quadrat Nr. 68

6 72. Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg Das Kino im Fokus – dieses Versprechen will das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg, kurz: IFFMH, auch 2023 wieder einlösen. In seiner 72. Auflage zeigt es zwischen dem 16. und 26.11. eine Vielzahl an Filmen aus allen Ecken der Welt; auch ein Wettbewerb sowie das Kinderfilmfest gehören fest dazu. Gespielt wird in diversen Kinos in Mannheim und Heidelberg, Festival-Lounges entstehen im Stadthaus Mannheim und im Heidelberger Karlstorbahnhof. An oberster Stelle verantwortlich für all dies ist der Festivalleiter Sascha Keilholz – er kann also am besten einen Einblick geben, was in diesem Jahr geboten wird, wo die Besonderheiten liegen und was besonders sehenswert ist. haben, sehe ich uns auch da auf einem guten Weg. DiQ: Kannst du uns einen Einblick in die Arbeit deines Programmteams geben? Wie entsteht ein solches Festival? SK: Unser Auswahlprozess dauert neun Monate lang – wir gehen also sprichwörtlich „mit dem Programm schwanger“. Im Januar startet in Sundance gewissermaßen die Festivalsaison, gefolgt von Rotterdam und dem großen Branchentreffen auf der Berlinale inklusive dem European Film Market. Da sichten wir die ersten fertigen Filme, informieren uns aber auch über den Status möglicher Titel im Herbst. Weitere wichtige Orte und Termine im Kalender sind Cannes, Locarno, Venedig, Toronto und San Sebastián. Unsere ProgrammerInnen teilen sich gewissermaßen auf und bringen Tipps von den einzelnen Festivals und Märkten mit. Zudem haben wir die klassischen Einreichungen. Insgesamt haben wir über 1000 Filme pro Jahr auf dem Radar. DiQ: Wie schafft ihr es, bei der Menge eine fundierte Auswahl zu treffen? SK: Bei der Auswahl geht es immer um die Qualität und Vision jedes einzelnen Films, aber auch um das Gesamtprogramm: Repräsentiert es das jeweilige LEBEN IM DELTA Delta im Quadrat: Sascha, du hast die Leitung des IFFMH 2019 übernommen. Wie hat sich das Festival seither weiterentwickelt und was ist deine Festival-Vision? Sascha Keilholz: Wir haben einen Neustart gewagt, dem IFFMH eine klare Sektionsstruktur mit dotierten Preisen verliehen, eine neue Webseite, ein neues Design. Das IFFMH hat jetzt einen Look, der – erfreulicherweise! – mit dem German Brand Award ausgezeichnet wurde und auch beim Publikum super ankam. Das Programm ist deutlich diverser und progressiver als zuvor, das wird sowohl vom Publikum vor Ort als auch von der überregionalen und internationalen Presse honoriert. Insofern machen wir große Fortschritte, unsere Vision, mit der wir vor vier Jahren gestartet sind, zum Leben zu erwecken und sichtbar zu machen. Wenn ich „wir“ sage, dann meine ich damit das neue Team. Da ist eine sehr inspirierte und inspirierende Zusammenarbeit, ganz viel Leidenschaft, Energie und Expertise! Teil unserer Vision ist das IFFMH als lebendiger Begegnungsort. Da wir zum einen neue Lounges mit einem vielfältigen Programm über die Filme hinaus haben und sich zum anderen neben Filmschaffenden aus der ganzen Welt viele Leute aus der Branche angekündigt

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