2. Mannheimer Schlosskonzert Der prächtige Rittersaal wird erneut zur Konzertbühne: Beim zweiten Schlosskonzert des Kurpfälzischen Kammerorchesters wird (musikalische) Bewegung zwischen innerer Kraft und äußerer Virtuosität erzeugt, wenn der Konzertmeister der Berliner Philharmoniker und gefeierte Solist Daishin Kashimoto gemeinsam mit dem Mannheimer Ensemble Kammermusik der Extraklasse aufführt. Er präsentiert sich an diesem Abend mit gleich zwei Solokonzerten: dem Violinkonzert a-Moll BWV 1041 von Johann Sebastian Bach sowie dem Violinkonzert d-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy. Den Auftakt macht die Sinfonie in G-Dur von Franz Xaver Richter, einem der bedeutenden Vertreter der Mannheimer Schule, und ergänzt wird das Programm durch ein Werk, das zu Unrecht selten gespielt wird: das Streichquartett in Es-Dur von Fanny Hensel, der talentierten Schwester Mendelssohns, deren Werk lange im Schatten ihres berühmten Bruders stand. (Foto Daishin Kashimoto © Asahikasei) Sa, 25.10., 19 Uhr, So, 26.10., 18 Uhr (Einführung jeweils 45 Min. vorher), Rittersaal, Schloss Mannheim, www.kko.de Premiere: Lohengrin Der Herzog von Brabant ist tot, seine Tochter Elsa wird des Mordes an ihrem Bruder bezichtigt. Verzweifelt erträumt sie sich himmlische Rettung, die in Gestalt des Schwanenritters Lohengrin erscheint. Doch seine Hilfe ist an eine Bedingung geknüpft – nie darf sie ihn nach Namen oder Herkunft fragen. Die frühmittelalterliche Welt von Wagners Oper „Lohengrin“ ist eine des Umbruchs: Die alte Ordnung wird von einer neuen herausgefordert. Während Elsa zwischen Hingabe und Zweifel schwankt, intrigiert die zauberkundige Ortrud, um die Macht in Brabant zu gewinnen und den germanischen Glauben wiederherzustellen. Und Lohengrin? Ist er Erlöser, Instrument einer fremden Macht oder Vermittler? Roger Vontobels Neuinszenierung schafft eine Welt, in der Glaube, Macht und Widerstand unauflöslich ineinander verwoben sind; Generalmusikdirektor Roberto Rizzi Brignoli wird die seinerzeit neuartigen Klangwelten Wagners differenziert und mit rhythmischer Prägnanz zum Ausdruck bringen. Premiere: So, 26.10., 17 Uhr, Studio Werkhaus, Nationaltheater Mannheim Erwin Pelzig: „Wer wir werden“ Wenn Menschen morgens aufwachen und überlegen müssen, welche Krise heute wohl die wichtigste sein wird, dann bleibt das nicht ohne Folgen. Sozialpsychologen attestieren uns inzwischen eine „Veränderungserschöpfung“. Doch keine Angst, das klingt schlimmer als es sein muss: In seinem neuen Bühnenprogramm geht Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig auf humorvolle Weise der Frage nach, was die viel beschriebene „Change Fatigue“ mit uns macht und wer wir werden in einer Zeit grundlegender Veränderungen. Solche mochte der Mensch noch nie, bedeuteten sie doch Risiko und Unsicherheit. Dann schlug stets die Stunde der Untergangspropheten und Apokalyptiker, welche die Ängste und Sehnsüchte verschreckter Menschen höchst erfolgreich bewirtschaften. Aber die Probleme nur zu beschreiben und zu beschreien, ist für einen wie Pelzig keine Option. Deshalb sucht er – wie immer in Begleitung seiner beiden Freunde Hartmut und Dr. Göbel – nach einem anderen Weg, mit der durchknallenden Welt umzugehen. „Manchmal denkst du vielleicht, du hast nur noch die Wahl, verrückt zu werden oder religiös. Ich habe es probiert. Kann beides nicht empfehlen“. Fr, 07.11., 20 Uhr, Capitol, Mannheim, VVK: www.s-promotion.de 70
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