5 Emil Nolde, Karl Schmidt-Rottluff und Gabriele Münter zu sehen sein werden. Die private Sammlung ermöglicht in der Zusammenschau mit den Werken aus dem Bestand der Kunsthalle ganz besondere Einblicke sowie Vergleiche und setzt die Arbeiten der Künstler und Künstlerinnen in neue Beziehungen zueinander. Ein weiterer Schwerpunkt in der Ausstellung ist dem Maler und Bildhauer Wilhelm Lehmbruck und der Mannheimer Sammlung seines einstigen Mäzens Sally Falk gewidmet. Dieser überließ 1921 der Kunsthalle ein größeres Konvolut an Skulpturen als Schenkung. Mit solch wichtigen expressiven Arbeiten konnte man seinerzeit nirgends eine vergleichbar umfassende Vorstellung vom Schaffen des Künstlers gewinnen. Außerdem werden wichtige expressionistische Grafiken präsentiert, u. a. Werke von Walther Bötticher, Erich Heckel, Emil Nolde, Max Pechstein, Heinrich Campendonk und Maria Uhden, mit denen die Fülle und Qualität der grafischen Sammlung der Kunsthalle in diesem Bereich aufgezeigt wird. Der neuen Bedeutung des Holzschnitts im Expressionismus wird dabei besondere Beachtung geschenkt. Diese künstlerische Bewegung des frühen 20. Jahrhunderts fällt in eine Epoche, in der das Deutsche Kaiserreich, seit 1871 bestehend, ab 1900 zu einer bedeutenden Kolonialmacht aufstieg. In diesem historischen Kontext begannen viele expressionistische Künstler und Künstlerinnen, ihr Bildrepertoire zu erweitern. Besonders bei den grafischen Arbeiten der Ausstellung wird der Blick der Expressionisten und Expressionistinnen auf das „Fremde“ und „Exotische“ sowie ihre Aneignung nicht-europäischer Kunst und Kultur kritisch bewertet. Auch erfolgt eine neue Einordnung der Haltung einzelner Kunstschaffender in der Zeit des Nationalsozialismus. Emil Nolde steht exemplarisch hierfür. Darüber hinaus wird die Rolle der Künstlerinnen im Expressionismus thematisiert, war doch in jenen Jahren nur wenigen Frauen der Kunstmarkt und das Ausstellungswesen zugänglich. Begleitet wird die Schau von einem umfangreichen Programm, in dem die Geschichten des Expressionismus in Mannheim beleuchtet werden. Das Nationaltheater Mannheim, Cinema Quadrat, das Felina Theater sowie die Jüdische Gemeinde Mannheim bieten im Rahmen der Ausstellung ebenfalls Veranstaltungen an, die sich mit dem Expressionismus in Mannheim auseinandersetzen. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation im Deutschen Kunstverlag mit Texten von Ursula Drahoss, Luisa Heese, Inge Herold, Johan Holten, Hannah Krause, Dorotea Lorenz und Mathias Listl. Der Katalog ist im Museumsshop erhältlich. 26.09.-11.01.2026, Kunsthalle Mannheim, Öffnungszeiten: Di, Do-So & Feiertage 10-18 Uhr, Mi, 10-20 Uhr, jeden 1. Mittwoch im Monat 10-22 Uhr, www.kuma.art/programm
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