MUSEUM & AUSSTELLUNG SPEZIAL 24 rem: „Saurier – Faszination Urzeit“ Von A wie Archegosaurus bis Z wie Zephyrosaurus – die Namen von Sauriern sind oft schwer auszusprechen, doch sie begeistern Kinder wie Erwachsene. Die vielgestaltigen Urzeit-Herrscher haben als frühe Lurche und Reptilien, als Flug- und Meeressaurier und als Dinosaurier viele Millionen Jahre lang alle Lebensbereiche der Erde besiedelt. Anhand von versteinerten Lebensresten, Skeletten, lebensechten Rekonstruktionen und Präparaten gewährt eine große Sonderausstellung der Reiss-Engelhorn-Museen nun Einblicke in diese längst vergangenen Welten. Am 12. Oktober geht es los, und rem-Generaldirektor Prof. Dr. Wilfried Rosendahl verrät schon vorab im Interview, auf was sich kleine und große Saurier-Fans alles freuen dürfen. (Foto © rem/Tommy Mardo) Delta im Quadrat, Tim Fischer: Herr Prof. Dr. Rosendahl, die Schau „Saurier“ eröffnet das neue Ausstellungsjahr im Museum Weltkulturen der Reiss-Engelhorn-Museen – was war Ihnen beim Auftakt besonders wichtig? Reiss-Engelhorn-Museen, Prof. Dr. Wilfried Rosendahl: Die Ausstellung zeigt, dass Saurier mehr sind als Stars auf Kinoleinwänden und in Kinderzimmern. Wir holen die Urzeit-Echsen nach Mannheim ins Museum und präsentieren spannende Einblicke in die Welt von T-rex & Co. Es gibt viel zu entdecken, was bisher wenig bekannt ist: Die Geschichte der Saurier setzt sich bis heute fort, denn Spatz, Krähe und Verwandte sind Dinosaurier, die bis heute überlebt haben. DiQ: Saurier faszinieren seit jeher. Wie gelingt es Ihnen, wissenschaftliche Tiefe mit einer Ausstellung zu verbinden, die Ihre Besucherinnen und Besucher begeistert? WR: Indem wir Wissenschaft erlebbar machen. Ein gutes Beispiel dafür ist der versteinerte Schädel eines Ursauriers, der im Odenwald gefunden wurde. Wir haben ihn dank CT-Scan-Daten als 3D-Druck in der Ausstellung, sodass Besucherinnen und Besucher sowohl das Original ansehen als auch die Rekonstruktion anfassen können. Auch bei unserem Begleitprogramm wie dem kurzweiligen Symposium im November oder der Familienuni im Januar legen wir großen Wert darauf, Saurier-Forschung spannend und unterhaltsam zu vermitteln. DiQ: Gibt es ein Exponat oder eine Szene, die für Sie persönlich ein echtes Highlight darstellt – und warum? WR: Ja, das Fossil des ersten erkannten Flugsauriers der Welt. Es handelt sich um den sogenannten Collini-Flugsaurier, einen Pterodactylus, der sich bis 1802 im Naturalienkabinett von Kurfürst Carl Theodor in Mannheim befand. Nun kommt erstmals das Original zurück. DiQ: Die Ausstellung richtet sich an Familien ebenso wie an Schulklassen und Erwachsene. Welche Formate oder Elemente helfen dabei, alle Zielgruppen abzuholen? WR: Jahrmillionen alte Originalfunde, Skelettabgüsse und lebensechte Rekonstruktionen begeistern Groß und Klein. Mehrere Stationen laden zum Anfassen und Erleben unserer Erdgeschichte ein. Und Veranstaltungen wie Familienführungen, Weinproben, Aktionstage oder das Halloween-Spektakel am 31. Oktober ab 17 Uhr für Kinder sowie die „Jurassic Night“ für Erwachsene ab 20 Uhr versprechen ein spaßiges und genussvolles Ausstellungserlebnis. Es ist wirklich für jede Person etwas dabei! DiQ: Wenn wir über die Urzeit sprechen: Welche Bedeutung hat diese Ausstellung im größeren Kontext für das Programm und die Ausrichtung der Reiss-Engelhorn-Museen? WR: Die Reiss-Engelhorn-Museen sind ein großes Mehrsparten-Haus und auch die Naturkunde ist ein Teil davon. Die Ausstellung bietet erstmals in der Geschichte der rem eine Reise durch die Entwicklung des Lebens von den ältesten Spuren vor 3,8 Mrd. Jahren bis zu heute, mit besonderem Fokus auf die vielfältige Welt der Saurier. In dieser Geschichte finden sich auch die frühen Säugetiervorfahren und damit auch unser Ursprung. Erst als die großen Dinosaurier durch eine kosmische Katastrophe ausstarben, war der Weg frei für die Entstehung der Primaten und des Menschen. Ohne diese Geschehnisse gäbe es uns heute nicht! 12.10. bis 02.08.2026, Reiss-Engelhorn-Museen, Museum Weltkulturen D5, Mannheim
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