Delta im Quadrat Nr. 86

18 NACHHALTIGKEIT „Müll ist nicht das Ende, sondern oft der Anfang von Neuem“ Die GML (Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen) ist verantwortlich für die umweltgerechte Entsorgung von Hausmüll in der Region. Und das für rund eine Million Menschen in RheinlandPfalz. Genauer gesagt für die Städte Ludwigshafen, Speyer, Frankenthal, Mannheim, Worms sowie Neustadt an der Weinstraße. Gleichfalls für die Stadt und den Landkreis Kaiserslautern, den Rhein-Pfalz-Kreis, den Landkreis Bad Dürkheim und Alzey-Worms. Wir haben mit Geschäftsführer Jochen Schütz gesprochen. DiQ: Die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) nutzen den bei der Müllverbrennung entstehenden Dampf zur Strom- und Fernwärmeerzeugung. Wie funktioniert die Partnerschaft zwischen GML und TWL – und wie profitieren Bürgerinnen und Bürger davon? Jochen Schütz: Wir arbeiten Hand in Hand: Bei der thermischen Behandlung des Abfalls durch uns entsteht heißer Dampf, den wir direkt an die TWL weiterleiten. Dort wird er zur Strom- und Fernwärmeerzeugung genutzt. So wird aus Abfall wertvolle Energie. Die Bürgerinnen und Bürger profitieren davon in Form von nachhaltiger Fernwärme und Strom aus der Region – klimafreundlich, sicher und zuverlässig. DiQ: Sie arbeiten kontinuierlich an der Modernisierung Ihrer Prozesse – etwa beim Projekt IGNIS. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei Ihnen konkret? Jochen Schütz: Nachhaltigkeit ist für uns kein Schlagwort, sondern tägliche Praxis. Mit unserem Großprojekt IGNIS haben wir zentrale Anlagenteile modernisiert, um noch energieeffizienter zu werden, die Emissionen zu verringern und Wertstoffe besser zurückzugewinnen. Wir optimieren auch unsere internen Abläufe kontinuierlich, achten auf umweltschonende Logistik und investieren in Digitalisierung und klimafreundliche Technik. DiQ: Umweltbildung ist ein erklärtes Ziel der GML. Sie bieten vielfältige Bildungsformate rund um Abfallvermeidung und Ressourcenschutz an. Welche Angebote gibt es und für welche Zielgruppen? Jochen Schütz: Wir haben zahlreiche Angebote für unterschiedliche Zielgruppen – von unserem Freilandklassenzimmer, unserem Informationszentrum „DIE VIER ELEMENTE“ bis hin zu Führungen durch das Müllheizkraftwerk. Damit richten wir uns an Kinder, Jugendliche, Erwachsene und auch Fachpublikum. Für Schulklassen bieten wir auch erlebnisorientierten Unterricht mit Führungen durch unser Müllheizkraftwerk an, die Einblicke in moderne Abfallverwertung geben. Außerdem organisieren wir kreative Workshops, beispielsweise zum Thema Upcycling, und Infoveranstaltungen zu Mülltrennung und Ressourcenschutz. Wir freuen uns, dass die Nachfrage an allem hoch ist. Das zeigt uns, dass viele Menschen interessiert sind und aktiv zu mehr Nachhaltigkeit beitragen möchten. DiQ: Am 27. September lädt die GML zum Tag der offenen Tür ein. Was erwartet Interessierte an diesem Tag – und welche Botschaft möchten Sie vermitteln?

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