Delta im Quadrat Nr. 85

Bühne/Theater/Klassik/Comedy 62 „Leben heißt tanzen, auch wenn’s brennt“ – „Cabaret“ im Capitol Ein Musicalklassiker kehrt zurück nach Mannheim und mit ihm ein Stück Zeitgeschichte, das in unserer Gegenwart erschreckend aktuell wirkt: Im Capitol wird ab Sommer „Cabaret“ gezeigt, ein Stück, das zwischen Glanz und Abgrund changiert, zwischen Showbühne und gesellschaftlichem Umbruch. Warum sich das Team gerade jetzt für diesen Stoff entschieden hat, was die neue Inszenierung mit Mannheim zu tun hat und welche Momente sie selbst beim Proben besonders berührt haben, erzählen Sascha Krebs und Yvonne Geiger (Foto © René van der Voorden) im Gespräch mit „Delta im Quadrat“. Delta im Quadrat: „Cabaret“ ist ein Klassiker der Musicalgeschichte. Warum habt ihr euch gerade jetzt dafür entschieden, das Stück zu inszenieren? Sascha Krebs: Es begann eigentlich mit einem Anstoß bei der Derniere zu „La Cage aux Folles“, als Marcos Padotzke mich und Yvonne angesprochen hat, was denn zukünftig geplant sei. Einerseits schwärmte er von dem Stück, anderseits hat er es, zumindest in Teilen, ja auch schon gemacht, geprobt und arrangiert. Yvonne Geiger: Wir hatten schon zuvor über das Stück nachgedacht, da es alle Voraussetzungen mitbringt, die notwendig sind: Es hat einen sehr bekannten Titel, mit dem so ziemlich jeder etwas anfangen kann, die Rechte sind erhältlich, es ist von der Ensemblegröße, dem Bühnenbild und auch vom Aufbau her umsetzbar im Haus. Letztendlich hat bei „Cabaret“ alles gepasst und wir haben uns dafür entschieden, auch wenn es noch andere Stücke gab, die uns gut gefallen hätten. Obwohl – oder gerade weil – wir es vor über 20 Jahren schon einmal im Capitol gespielt haben… DiQ: Wie viel Berlin der Dreißiger steckt in eurer Inszenierung – und wie viel Mannheim? SK: Das ist natürlich etwas, das das Leading Team, das Kreativteam entscheidet. Wir sind da beide stark eingebunden. Gerade in der letzten Woche gab es wieder ein mehrstündiges Meeting, bei dem wir durch das Textbuch gegangen sind, Ideen gesammelt und uns selbst hinterfragt haben, wie wir bestimmte Stellen sehen. YG: Letztendlich müssen sich das die Gäste selbst anschauen und sich begeistern lassen und selbst herausfinden, wie viel Berlin bzw. Mannheim in der Inszenierung steckt. DiQ: „Leben heißt tanzen, auch wenn’s brennt“ – was hat euch bei der Arbeit an „Cabaret“ am meisten berührt oder vielleicht sogar wachgerüttelt?

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