Delta im Quadrat Nr. 84

II. Hambacher Schlosskonzert des KKO Das Kurpfälzische Kammerorchester packt erneut seine Instrumentenkoffer für ein Gastspiel in der Pfalz: Das Pfingstkonzert im Hambacher Schloss bei Neustadt steht an! Und wer das Pfingstwochenende mit Musik und einem Ausflug an die Weinstraße ausklingen lassen will, findet hier die ideale Kombination. Zu hören ist heute ein insbesondere im KammerorchesterKontext ungewöhnliches Solo-Instrument, das Saxofon. Gespielt wird es vom gebürtigen Amerikaner Eliott Riley, der viele Jahre mit dem berühmten Raschèr Saxophonquartett auf den großen Bühnen der Welt unterwegs war. Beim Pfingstkonzert präsentiert er das Saxophonkonzert Es-Dur op. 109 von Alexander Glazunov; daneben spielt das Orchester Streicherwerke von Tschaikowksi, Anton Arensky, Robert Fuchs und Granville Bantock. Am Pult steht der tschechische Dirigent Marek Štilec, der dem Kurpfälzischen Kammerorchester schon seit vielen Jahren verbunden ist. (Foto © Felix Broede) Mo, 09.06., Hambacher Schloss, Neustadt/Wstr., www.kko.de Mothers – A Song for Wartime Während tausend Kilometer östlich ein Land im Krieg liegt, singen in Heidelberg Frauen und Kinder dagegen an. Aus der Ukraine stammen sie und aus Belarus, sie sind vor den russischen Angriffen ins westliche Nachbarland Polen geflohen. Denn Mariupol, Charkiv und Irpin sind keine Städte mehr, in denen man sicher leben kann. Unter der Leitung der polnischen Regisseurin Marta Górnicka kamen sie, vom Schulkind bis zur Rentnerin, zusammen, um gemeinsam im Chor ihre Stimmen zu erheben und ihre Kriegserfahrungen in ein kollektives Kunstwerk umzuwandeln. Die Performance verbindet traditionelle ukrainische Gesänge mit Kinderreimen, Zaubersprüchen und politischen Aussagen zu einem kraftvollen Ganzen. Berührend, bewegend, beeindruckend – und auch anklagend und aus der mitteleuropäischen Bequemlichkeit reißend. (Foto © Bartek Warzecha) Di, 11.06., 18 Uhr: Künstlerinnengespräch mit Marta Górnicka, 19.30 Uhr: Performance, Theater, Heidelberg Poem an Minotaurus/Le Sacre du Printemps Ein Maler und ein Komponist, zusammengeführt durch den Tanz: Impresario Serge Diaghilev hatte Pablo Picasso und Igor Strawinsky 1917 für seine legendären Ballets Russes engagiert. Dort trafen sie aufeinander, befreundeten sich und arbeiteten an gemeinsamen künstlerischen Projekten. Und nun kommt es zu einer erneuten Begegnung der beiden Künstler – in Mannheim, auf der großen Bühne im neuen OPAL, und wieder beim Tanz. Denn Stephan Thoss ließ sich von ihnen inspirieren: Zunächst spürt der Choreograf einem von Picassos zentralen Motiven nach: dem Minotaurus, einem Wesen mit dem Kopf eines Stiers und dem Körper eines Menschen, das Vitalität und Energie, aber auch Potenz und Triebhaftigkeit verkörpert. In „Le Sacre du Printemps“ richtete Strawinsky den Fokus auf den Rhythmus. Stephan Thoss lässt diesen in einem „Konzert der Körper“ sichtbar werden. (Foto © Martin Kaufhold) Mi, 11.06., 19.30 Uhr, auch 13./15./17.06., OPAL, Nationaltheater, Mannheim Atze Schröder – Der Erlöser Zugegeben, rein optisch stellt man sich den Messias etwas anders vor als mit Lockenperücke und getönter Sonnenbrille. Aber die Moden ändern sich eben! Und wenn Atze Schröder ein Praktikum in Sachen Menschheitserrettung machen will, dann soll er sich gerne daran versuchen. Es wird schon was Witziges dabei rumkommen! So kommet also daher, ihr Schuldigen, ihr Netflix-Süchtigen und Geschwindigkeitsübertreter, ihr Falschparker und Lästerer. Atze Schröder tauscht eure Payback-Punkte in Karmapunkte um und breitet die Arme aus: „Werft eure Sünden auf mich!“, so verspricht er den Ablasshandel mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis der Neuzeit. Denn ein Ticket für die zweistündige Erlösung vom bösen Alltag gibt’s schon ab 44,40 Euro! (Foto © Boris Breuer) Sa, 14.06., 20 Uhr, Rosengarten, Mannheim, VVK: www.atgtouring.de 63

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