Bühne/Theater/Klassik/Comedy 62 Madame Butterfly Benjamin Franklin Pinkerton ist Offizier der US-Marine und gerade in Nagasaki stationiert. Für die Zeit seines Aufenthalts hat man ihm die 15-jährige Geisha Cio-Cio-San vermittelt. Von ihrer Anmut verzaubert, verliebt sich Pinkerton in die junge Frau und geht mit ihr nach japanischem Brauch eine Ehe auf Zeit ein. Doch was für CioCio-San die große Liebe bedeutet, ist für Pinkerton nur ein flüchtiges Abenteuer. Kurz nach der Hochzeit verlässt er sie. „Butterfly“, wie sie genannt wird, ist sicher: Eines schönen Tages wird er zu ihr zurückkehren – nicht zuletzt wegen ihres gemeinsamen Kindes. Jahre vergehen, bis das Schiff der US-Marine tatsächlich wieder anlegt. An Bord: Pinkerton und seine amerikanische Frau Kate… War das zeitgenössische Publikum zu Beginn des 20. Jahrhunderts insbesondere durch die tragische Liebesgeschichte vor exotischem Hintergrund fasziniert, so zeigt sich die Oper doch auch noch heute als überaus aktuell, indem sie kulturelle Missverständnisse ebenso thematisiert wie Machtmissbrauch und Sexismus. (Foto © Andreas Etter) Fr, 06.06., 19.30 Uhr, So, 08.06., 18 Uhr, Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen „Mephisto“ nach Klaus Mann Um Klaus Manns „Mephisto“ zu verstehen, muss man ihn in Kontext setzen: Der „Roman einer Karriere“ beschreibt einen Schauspieler namens Hendrik Höfgen, der allzu eng mit den Nazis zusammenarbeitet und als Opportunist die Moral weit hinter seine Karriere stellt. Erstmals veröffentlicht wurde der Roman 1936 in einem Amsterdamer Exilverlag, drei Jahre nach der Machtübernahme der Nazis in Deutschland, drei Jahre nach der Emigration von Klaus Mann aus Deutschland. Manchmal entfaltet sich die Geschichte in einer dramatischen Geschwindigkeit! Im Roman spielt Höfgen den „Mephisto“; heute kennt man eigentlich Gustaf Gründgens als prominenteste Besetzung dieser Rolle. Blass, akkurater Haarschnitt, diabolisch steile Augenbrauen – das Bild ist ikonisch! Und was man noch wissen muss: Gustaf Gründgens war Klaus Manns Schwager. Er machte im Dritten Reich Karriere und schloss dafür vielleicht ebenfalls den symbolischen Pakt mit dem Teufel… (Foto © Susanne Reichardt) Sa, 08. und Fr, 20.06., 19 Uhr, Do, 26.06., 19.30 Uhr, Theater, Heidelberg
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