AUSSTELLUNG/KUNST 68 Zu Gast: Der Leica Oskar Barnack Award Nicht nur die mittlerweile im Delta weithin bekannte Kunstströmung der „Neuen Sachlichkeit“ feiert Hundertjähriges, auch die Leica-Kleinbildkamera stammt aus jener Zeit. Und auch sie bekommt in Mannheim ihren Jubiläumsauftritt: Eine achtwöchige Pop-up-Ausstellung im Atrium der rem-Stiftungsmuseen widmet sich den Fotos des Leica Oskar Barnack Award (LOBA). Präsentiert werden sowohl die beiden Gewinnerbeiträge des Jahres 2024 als auch weitere Positionen aus der Shortlist in einer Auswahl von rund 40 Arbeiten. Der Award zählt zu den international renommiertesten und hochdotiertesten Auszeichnungen im Bereich der Fotografie und würdigt jährlich herausragende dokumentarische oder konzeptionell-künstlerische Arbeiten, die sich mit der Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt auseinandersetzen. Diese humanistische Konstante begleitet den LOBA seit seiner ersten Verleihung im Jahr 1979 – jenem Jahr, in dem der Namensgeber des Wettbewerbs und Konstrukteur der Ur-Leica Oskar Barnack 100 Jahre alt geworden wäre. Und mit diesem Gastbeitrag bietet sich in den Reiss-Engelhorn-Museen für wenige Wochen die Gelegenheit, gleich drei FotoSchauen unter einem Dach zu besuchen! Die Ausstellung „Sachlich neu. Fotografien von August Sander, Albert Renger-Patzsch & Robert Häusser“ trägt auch nach dem Ende der großen Kunsthallen-Schau noch etwas der „Neuen Sachlichkeit“ in den Frühling hinein und ist bis 27. April zu sehen; die Zephyr-Ausstellung „In Her Kitchen“ des italienischen Fotografen Gabriele Galimberti wird bis zum 06. Juli gezeigt. (Foto © Lucas Lenci/LOBA 2024) 09.04.-01.06., rem-Stiftungsmuseen C4,12, rem, Mannheim Port25: „staubfrei – analoge Fotografie“ Wer klassisch fotografiert und womöglich sogar noch selbst entwickelt, hat den Staub als Feind! Winzig zwar, doch allgegenwärtig und allzu oft störend sind die kleinen Partikel. Diese Ausstellung erhebt „staubfrei“ zur Tugend – und gleichzeitig wird Staub zum Konzept. Denn bei Frank Göldners installativer Arbeit „dust to dust“ wurden Aufnahmen aus 16 Jahren, eine für jedes Jahr, abgeschliffen und als Papierstaub gesammelt: Was bleibt von bildgewordenen Erinnerungen? Umgekehrt fragt Markus Kaesler (Foto), inwieweit sich unauslöschbare Spuren dort manifestieren, wo im Laufe der Zeit Ereignisse zu historischen Fakten vergangener Epochen werden. Er geht den Grundlagen der Fotografie nach, indem er Licht, Bewegung, Zeit und Raum sichtbar macht. Steffen Diemer hat sich dem Verfahren der Nassplatten-Kollodium-Photographie verschrieben, bei der jede Aufnahme ein Unikat ist: Die Glasplatte mit dem Motiv ist das Negativ, das erst durch einen dunklen Hintergrund als Positiv sichtbar wird. „timeless“ wiederum heißt eine Serie von Inessa Siebert, in der die Motive aus tiefster Dunkelheit schlaglichtartig erhellt aufscheinen, und von schwarz-weißer Poesie zum grellbunten Schein katapultiert Daniel Stier mitten hinein in die Konsumwelt der billigen Massenprodukte. Fünf Positionen, fünf Techniken, fünfmal analoge Faszination! bis 20.07., PORT25 – Raum für Gegenwartskunst, Hafenstraße 25-27, Mannheim
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