Die Schwetzinger SWR Festspiele Ein Schloss, ein Park, dazu Musik, Tanz, Literatur und Kulinarik: Was braucht es mehr für ein Festival, das mit hoher Qualität begeistern will? Nun: Publikum! Darum haben sich die Schwetzinger SWR Festspiele das Motto „Verführung“ gegeben, und verführen wollen die neue künstlerische Leiterin Cornelia Bend und ihr Team im Mai mit Klängen von der Renaissance bis zur Gegenwart, mit künstlerischer Exzellenz, neuen Konzertformaten und besonderer Nähe. Zwischen Alt und Neu, Uraufführung und Wiederentdeckung spannen in bewährter Schwetzinger Dramaturgie zwei Musiktheater-Produktionen im Rokokotheater einen weiten Bogen: „Adam & Eva“ sowie „Amor vincitore“, ein Hörtheater nach einer vor 250 Jahren in Schwetzingen aufgeführten Kantate von Johann Christian Bach. Residenzen haben die junge, weltweit gefeierte Cellistin Raphaela Gromes, der Tenor Julian Prégardien und Mike Svoboda, der Komponist und Dirigent nicht nur der Eröffnungsproduktion. Ebenfalls heimisch in Schwetzingen fühlen sich das Quintett SPARK und das Oboen-Ensemble La Petite Écurie. Für weitere Höhepunkte in dem gut vierwöchigen Programm sorgen musikalisch-literarische Projekte mit Katja Riemann und Martina Gedeck (Foto © M. Knickriem). Riemann präsentiert einen Doppelabend unter dem Titel Miteinander und Füreinander, Gedeck widmet sich unter dem Titel „Dreiecksgeschichten“ der Familie Schumann (Brahms ist natürlich auch dabei). Verführerisch ist auch die Kombination von musikalischen Genüssen mit Gaumenfreuden bei zwei KlangMenüs, und die neue Reihe „Nachtmusik“ führt mit einstündigen Programmen in überraschende künstlerische Bereiche. Den direkten Austausch ermöglicht der neue Festivaltreffpunkt in der Kurfürstenstube sowie der Konzertausklang „Mit dem Star an der Bar“. Sämtliche Konzerte werden von SWR Kultur aufgezeichnet oder live aus dem Schwetzinger Schloss übertragen. 01.-31.05., Schwetzingen, www.schwetzinger-swr-festspiele.de, VVK: swrticketservice.de Hereandnow – das englischsprachige Theaterfestival Noch zu lange hin und zu weit weg – das Edinburgher Festival „Fringe“ ist zwar Kult, aber findet erst im August wieder statt und zudem in einem Land, für das man mittlerweile auch schon eine elektronische Einreisegenehmigung braucht. Wer praktisch denkt, spart sich das Gerödel und bleibt im Hier und Jetzt: „Hereandnow“, das englischsprachige Theaterfestival im Theaterhaus G7 und dem nahegelegenen EinTanzHaus bringt nämlich Fringe-Kunst mitten nach Mannheim! Die vier hochkarätigen Gastspiele des Mini-Festivals greifen schwierige Themen mit (britischem) Humor und Leichtigkeit auf und bieten immer auch Raum für Gespräche und Austausch. Eröffnet wird das Festival vom Duo „Sh!t Theatre“ und der krawalligen Show „Sh!t Theatre Drink Rum with Expats“, wo in Maltas Hauptstadt Valletta britische Tendenzen zur Weltflucht mit den ganz realen Fluchtrouten übers Mittelmeer clashen. „Action Hero“ setzen sich in „The Talent“ mit der Rolle der menschlichen Stimme auseinander; vom Zusammenspiel der beiden Performer Bert & Nasi lebt die Performance „L’Addition“, und auf ungewohnte Weise nähert sich die Tänzerin und Regisseurin Solène Weinachter in „After All“ dem, was uns allen bevorsteht: Mit Reenactments der Trauerfeiern ihrer Liebsten schafft sie Räume für einen neuen Umgang mit Verlusten. 07.-10.05., Theaterhaus G7, Mannheim, www.theaterhausg7.de/hereandnow 66
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