Delta im Quadrat Nr. 82

Bühne/Theater/Klassik/Comedy 58 Der Heidelberger Stückemarkt 2025 – Avantgarde des Theaters Als eines der renommiertesten Theaterfestivals im deutschsprachigen Raum bietet der Heidelberger Stückemarkt Jahr für Jahr in eindrücklicher Weise einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen und das große Spektrum an Formen, Erzählweisen und thematischen Setzungen in der zeitgenössischen deutschsprachigen Dramatik. Zwei Themenbereiche sind diesmal prägend, sowohl bei den eingeladenen Gastspielen als auch bei den nominierten Stücken des Autor*innenwettbewerbs: zum einen das Erstarken der politischen Rechten, zum anderen die Verlorenheit des Individuums innerhalb der Gesellschaft. Das Theater nähert sich den aufkommenden Fragen teilweise dokumentarisch, teilweise satirisch oder auch mit Vorschlägen gesellschaftlicher Utopien. Nach der Eröffnung des Festivals durch die Uraufführung „2x241 Titel doppelt so gut wie Martin Kippenberger“ von der Frankfurter Hauptschule am Fr, 25. April darf sich das Publikum auf die Vorstellung neuer Texte freuen sowie auf hochkarätige Gastspiele aus dem gesamten deutschsprachigen Raum – u. a. vom Berliner Ensemble, dem Schauspielhaus Wien, dem deutschen Theater Berlin, den Münchner Kammerspielen, dem Schauspiel Frankfurt und dem Deutschen Nationaltheater Weimar. Der Heidelberger Stückemarkt 2025 zeigt Arbeiten von Nora Abdel-Maksoud, Rosa von Praunheim oder auch Sibylle Berg. Einen Blick weit über alle Grenzen hinaus gibt es natürlich auch: Gastland der 42. Auflage des Festivals ist China. „Ein sehr spannendes Theaterland“, fasst Intendant Holger Schultze die riesige Vielfalt auf ebenso riesiger Fläche in vier Wörtern zusammen! 25.04.-04.05., Theater Heidelberg www.heidelberger-stueckemarkt.de Dance Theatre Heidelberg: „Unseen Horses“ Wie klingt das Leben? Die Kunst des Geräuschemachens beeindruckt die griechische Tänzerin und aufstrebende Choreografin Ioanna Paraskevopoulou seit Längerem. Die Beschäftigung mit Klang und Geräuschen lässt sie anders und ganz neu über Tanz (nach)denken, genauso wie das Rezipieren von Filmen und Fotografien. In ihrem Duett „MOS“ ehrt sie beispielsweise den Foley Artist, den „Geräuschemacher“, indem sie live auf der Bühne mit den verschiedensten Objekten und Materialien eine Geräuschlandschaft ertanzt. Zusammen mit den Tänzerinnen und Tänzern des Dance Theatre Heidelberg will sie nun erforschen, wie sich verschiedene Medien kombinieren lassen und wie sich ein konkretes Leben auf und abseits der Bühne sensorisch unterscheidet. Welche Geschichten erzählen einzelne Körper, Bewegungen, Geräusche und Bilder und wie ändert sich eine Erzählung, wenn diese Medien in Einklang gebracht werden? Das Publikum sieht der Compagnie nicht nur beim Bewegen zu, sondern lernt sie näher kennen; ganz konkret über Videoprojektionen auf einer großen Leinwand. Mi, 02.04., Do, 03.04., Do, 10.04., Fr, 11.04., Zwinger 1, Heidelberg, www.theaterheidelberg.de

RkJQdWJsaXNoZXIy OTA4MjA=