Delta im Quadrat Nr. 80

Auf Rembrandts Spuren Um Rembrandts Werke in ihrer ganzen Vielfalt zu sehen, fuhr man bisher am besten in die Niederlande – nach Amsterdam oder Den Haag. Jetzt aber lassen sich der Künstler und sein Einfluss auf Zeitgenossen und Nachfolger auch in Heidelberg entdecken: Die Ausstellung „Auf Rembrandts Spuren“ zeigt eine Vielzahl hochkarätiger Gemälde und Grafiken, darunter auch Originalradierungen von Rembrandt. Hauptsächlich sind niederländische Leihgaben zu sehen, aber etliche Werke stammen auch aus Heidelberger Privatbesitz sowie aus der Sammlung des Kurpfälzischen Museums. Rund achtzig Werke bieten einen facettenreichen Einblick in die Kunst des Goldenen Zeitalters und eine außergewöhnliche Perspektive auf Rembrandts künstlerisches Wirken – in Amsterdam bildete er rund 50 Schüler aus, von denen einige zeitlebens Rembrandts Stil verfolgten, auch wenn die Mode in eine andere Richtung treiben sollte. Obwohl er viele Selbstportraits schuf, kennen wir heute sein Äußeres nicht nur durch seine eigene Kunst: Auch seine Zeitgenossen schufen Abbilder von ihm. Viele großartige Künstler gingen aus Rembrandts Umfeld hervor, darunter Arent de Gelder, Govaert Flinck, Jan Lievens, Ferdinand Bol und später Daniel de Koninck. Keiner davon hat es allerdings geschafft, als Künstler allein durch seinen Vornamen über die Jahrhunderte hinweg berühmt zu bleiben – so wie es Rembrandt als letztem der großen Meister gelang… (Portrait von Rembrandt Harmensz. van Rijn, Gemälde von Daniël de Koninck, 1716, Leihgabe und Abbildung: © Hoogsteder Museum Foundation, Den Haag) 23.02.-29.06., Kurpfälzisches Museum Heidelberg, www.museum.heidelberg.de Kunsthalle: Karl Bertsch Für die Kunsthalle Mannheim ist Karl Bertsch wegen seiner ikonischen Ausstellungsplakate in den 1920er-Jahren bedeutend – er schuf das Aushängeschild zur heute, 100 Jahre später, wieder aufgegriffenen Schau „Die Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus“, aber auch die Plakate zu „Typen neuer Baukunst“ oder „Wege und Richtungen der Abstrakten Malerei“, die alle durch die reduzierte und klare Gestaltung überzeugen. Eine Einzelausstellung in der Kunsthalle zeigt nun das vielschichtige Werk des Künstlers. Aus seiner Zeit als Soldat im Ersten Weltkrieg sind zahlreiche Zeichnungen erhalten, die fast wie ein bildnerisches Tagebuch die Kriegsjahre dokumentieren. Ab ca. 1920 war Bertsch für die Graphische Druckanstalt Paul Isidor Landmann in Mannheim-Neckarau tätig. Hier entwarf er unter anderem eine Vielzahl von Zigarrenverpackungen in oft streng reduzierter Form. Viele weitere Aufträge im Bereich der Mannheimer Kulturszene erhielt Karl Bertsch in den 1920er-Jahren unter anderem auch vom Künstlertheater Apollo. Nach dem Krieg entwarf er schließlich in der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs Logos und Werbung für in der Region ansässige Firmen wie Böhringer-Ingelheim, Felina, Weißer Hirsch und Vivil. (Karl Bertsch, Ausstellungsplakat „Die Neue Sachlichkeit 1925“, Foto © Kunsthalle Mannheim/Kathrin Schwab) 07.02.-01.06., Eröffnung: Do, 06.02., 19 Uhr, Graphische Sammlung der Kunsthalle Mannheim, www.kuma.art AUSSTELLUNG/KUNST 68

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