Delta im Quadrat Nr. 80

einem Jahrhundert nichts an ihrer Faszination verloren haben und durch ihre künstlerischen Innovationen stilprägend für das damals noch junge Medium Film waren – und das über den üblichen Filmkanon hinaus und jedes Mal mit einer Filmeinführung, die einige der Tricks verrät. Es ist eine aufregende Entdeckungsreise vom Expressionismus bis hin zur Neuen Sachlichkeit, von der Komödie über das Melodram bis hin zum Horrorfilm. So wird es beim nächsten „Kino Roulette“ am 28. Februar ein Wiedersehen mit der jungen Marlene Dietrich in einem ihrer besten Stummfilme geben: „Die Frau, nach der man sich sehnt“ von Kurt Bernhardt, der 1929 Marlene in diesem frühen Film Noir bereits hochästhetisch als Femme Fatale in Szene setzte, also bereits ein Jahr, bevor sie durch Josef von Sternbergs „Der blaue Engel“ ihren internationalen Durchbruch schaffte. DiQ: Welche Resonanz erhalten Sie vom Publikum auf die Kombination aus Stummfilm und Live-Musik? ED: Applaus! (lacht) Wir bekommen immer wieder sehr positives Feedback nach dem Konzert in der Richtung, dass viele Menschen es nicht glauben können, dass wir uns den Film vorher praktisch nicht angesehen haben und ohne Skript etwa 90 Minuten lang jede filmische Szene aus dem Moment heraus kommentieren. Das ist für viele nicht zu fassen. Für das Publikum ist es daher gerade bei regelmäßigem Besuch unserer Reihe immer wieder aufregend zu beobachten, wie der jeweilige Abend und Film verläuft. MZ: Als wir letztens Buster Keatons Komödien „Sherlock Jn.“ und „The Electric House“ gezeigt haben, bedankte sich eine Frau bei uns für 90 Minuten gemeinsames Lachen und Glücksgefühl – etwas, was wir alle in diesem Zeiten gut brauchen können… DiQ: Gibt es Pläne, das „Kino Roulette“ in Zukunft weiterzuentwickeln oder neue Elemente einzubringen? ED: Wir wollen in Zukunft die geplanten „Kino Roulette“-Termine auch zu Abenden des Zusammenseins und des gemeinsamen Gesprächs werden lassen. Gerade beim letzten Mal entstand direkt nach dem Film eine ganz tolle, lockere Atmosphäre an der Bar, wo das Publikum sehr angeregt über das Erlebte diskutiert hat und auch Fragen im gemeinsamen Gespräch beantwortet werden konnten. MZ: In den letzten Jahren hat sich beim „Kino Roulette“ eine richtige Community gebildet, die wir jetzt einladen, auch nach dem Konzert über Jazz und Film bei einem guten Glas Wein und leckeren Snacks ins Gespräch zu kommen. Und dann vor Ort oder über die Homepage www.dashaus-lu.de eine Mitfahrgemeinschaft zu bilden. Dafür danken wir dem Team vom Kulturzentrum dasHaus, das nun seine gemütliche Bar viel länger als üblich öffnen wird, damit wir hier gemeinsam den Abend ausklingen lassen können. (Foto Morticia Zschiesche © Alexander Pawlak/chilterngreen.de) Space Tour – Pop & Rock unter Sternen Rihanna sang von „Diamonds in the Sky“, Coldplay blickten musikalisch in „A Sky Full of Stars“ – der Kosmos inspiriert auch die Sphären des Pop. Solche Hits und Klassiker aus Pop und Rock dienen als Soundtrack für eine Reise durchs Universum. Sie beginnt auf der Erde, führt durch das Sonnensystem und zeigt atemberaubende Aufnahmen von Monden, Planeten und der Sonne. Dann geht’s noch viel weiter hinaus zu fernen Objekten wie Kosmischen Nebeln und Schwarzen Löchern, in den Raum zwischen den Sternen und zu fremden Galaxien mit unbekannten Planeten. Das Ziel: der Rand unserer Vorstellungskraft! Und vielleicht auch die Räume, die sich dahinter auftun… Die musikalische Tour durchs Universum entstand im Zeiss-Planetarium Jena und ist nun auch in Mannheim zu buchen. (Foto © darion) Fr, 07.02., 21 Uhr, weitere Termine: www.planetarium-mannheim.de

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