Carl Theodor zum 300. Geburtstag Eine Ausstellung über einen Menschen, der vor 300 Jahren geboren wurde, ist natürlich ein Blick zurück in die Vergangenheit. Doch gleichzeitig war Carl Theodor, um den es hier gehen soll, ein überraschend innovativer Regent, eben „Ein Kurfürst auf Zukunftskurs“, wie die Schau im Museum Zeughaus C5 zeigt. Die Reiss-Engelhorn-Museen beleuchten darin einige bisher wenig beachtete Facetten des Jubilars: Carl Theodor setzte gezielt auf Wissenschaft und Technik, hatte ein waches Auge auf die Entwicklungen im Ausland und schreckte auch vor Industriespionage nicht zurück. Er investierte in Industrien wie etwa die Porzellan- oder Seidenmanufaktur und forcierte den Anbau von neuen Pflanzen wie Kartoffeln oder Spargel. Im Herzogtum Berg, einem der Länder, über die er herrschte, wurde 1783/84 die erste mechanische Baumwollspinnerei auf dem Kontinent gegründet – damit hatte die industrielle Revolution nun auch Deutschland erreicht… (Foto © rem, Jean Christen) 60.12.-25.05., Museum Zeughaus C5, rem Mannheim, www.rem-mannheim.de Schloss.Baum.Pilz Fragt man Kenner danach, wann denn genau Pilzsaison sei, so bekommt man gesagt: Von Anfang Januar bis Ende Dezember! Denn Pilze kommen in einer überwältigenden Vielfalt daher, in verschiedensten Formen und zu jeder Jahreszeit. Die Kleine Sonderausstellung „Schloss.Baum.Pilz“ im Karlsruher Naturkundemuseum stellt nun ein Forschungsprojekt vor, bei dem die Pilzarten in drei Schlossgärten Baden-Württembergs – Schwetzingen, Rastatt Favorite und Weikersheim – in Abhängigkeit der dortigen Bäume untersucht wurde, denn oft gehen Pilze und auch Flechten eine „Lebensgemeinschaft“ mit speziellen Baumarten ein. Die Forschungsarbeit wird veranschaulicht durch Pilzmodelle, Sammlungsbelege aus dem Pilzherbar sowie Medienstationen. Ein Park-Diorama mit einer Eiche, einer Platane und ihren jeweiligen Begleitpilzen steht im Mittelpunkt – ganz in der Tradition der naturgetreu gestalteten Dioramen der jährlichen Frischpilzausstellung im Naturkundemuseum. Eröffnung: Mi, 04.12., 18 Uhr, bis 23.04., Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe, www.smnk.de All the times I wanted to be white… Ximena Ferrer Pizarro (*1994 in Lima, Peru) ist die diesjährige Preisträgerin des Förderpreises der Kunststiftung Rainer Wild. In ihren Malereien verhandelt sie in einer humorvollen Formsprache aktuelle politische Themen, Eindrücke aus ihrem Alltag sowie Klischees über ihr Heimatland. Charakteristisch sind hierbei ihre überspitzten, fast schon grotesk wirkenden Figuren. Im STUDIO der Kunsthalle Mannheim zeigt Ferrer Pizarro die fünfteilige Gemäldeserie „All the times I wanted to be white“. Hierbei setzt sie sich mit der Verschränkung patriarchaler und kolonialer Strukturen und dem Streben nach Weißsein auseinander, welches bis heute mit mehr Privilegien und Macht verbunden ist. Jedes Gemälde bildet eine in sich geschlossene Kurzgeschichte, die als Form des Widerstands gegen die noch immer existierenden kolonialen Machstrukturen gelesen werden kann. Eröffnung und Artist Talk: 04.12., 20 Uhr, bis 23.02., Kunsthalle, Mannheim AUSSTELLUNG/KUNST 82
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