Delta im Quadrat Nr. 77

einzubinden? VG: Im Kunstverein „landet“ dieses Jahr eine riesige geodätische Kuppel nach dem Vorbild von Buckminster Fuller, einem Designer, Architekt, Visionär und Philosoph. „Bucky“ stellte sich die Frage nach der „Integralfunktion des Menschen im Universum“ und prägte auch den Begriff Synergetik, der nicht nur für die Kommunikation von Erfahrungen mithilfe geometrischer Konzepte verwendet wird, sondern auch für das Gesamtsystemverhalten, das nicht durch das Verhalten einzelner Komponenten vorhergesagt wurde. Das sind spannende Denkansätze für die Designer, die nicht nur formal-ästhetisch arbeiten wollen! Denn der Beruf des Designers wandelt sich stetig, insbesondere aufgrund der digitalen Medien, aber auch durch die sich verändernden Verhältnisse in der Gesellschaft. DiQ: Welche Trends und Herausforderungen sehen Sie in der nächsten Phase der Designausbildung und -praxis? VG: Die Konzeption, das Weiter- und Vorausdenken ins Morgen, das Gestalten der Umwelt, digitale Umbrüche wie durch die KI, Lebensbedürfnisse, die Verbesserung der Lebensumstände und die Durchführung dieser formenden Eingriffe sind unter anderem Aufgaben des Designers. Designer denken rational und im besten Fall nicht das Naheliegende. Unkonventionelle, durchdachte Visionen sind gerade in einer Zeit der Umbrüche dringend nötig. Das Klima dafür ermöglichen wir in der Projektarbeit an der Fakultät. DiQ: Sie haben gemeinsam mit dem Weincampus Neustadt eine Mehrweg-Weinflasche entwickelt. Wie sehen Sie die Rolle des Designs im Hinblick auf nachhaltige Lösungen und welche Bedeutung hat dieser Wettbewerb für die Studierenden? VG: Der Wettbewerb sollte neben dem Entwerfen einer mehrwegfähigen Glasflasche auf die Herausforderungen der Flaschenvielfalt aufmerksam machen, die die Einführung eines Mehrwegsystems erschweren. Ein gewinnender Designentwurf für Mehrweg-Weinflaschen, der sowohl Konsumenten als auch Produzenten anspricht, könnte die Grundlage für ein zukunftsfähiges Mehrwegsystem bilden. Dieses Format mit kooperativem Forschungsansatz zweier Hochschulen unter Einbindung der Praxis unterstreicht Modernität, Mut und Beitrag zur Steigerung der Nachhaltigkeit. Das Mitwirken unserer Studierenden an der Entwicklung und Gestaltung einer Mehrweg-Weinflasche ist somit eine willkommene Beschäftigung mit einem gesellschaftlich relevanten Thema. AUSSTELLUNG/KUNST

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