Delta im Quadrat Nr. 77

AUSSTELLUNG/KUNST Carl Bosch Museum: Astronomie für alle Ein Blick in den funkelnden Sternenhimmel in einer wolkenlosen Nacht ohne allzu viel Umgebungslicht ist etwas, das jeden normal empfindenden Menschen tief berührt – so groß ist der Weltraum, so klein sind wir! Doch was sind Sterne eigentlich? Wie sind sie entstanden, was tun sie am Himmelszelt, wie bewegen sie sich und wohin? Warum sehen wir den Mond mal groß und rund, mal wie eine schmale Sichel und mal überhaupt nicht? Und wo genau im Sonnensystem dreht unser Heimatplanet seine Runden? Um solche Fragen geht es in der Wanderausstellung „Astronomie für alle“. Hier wird Astronomie durch interaktive Exponate erfahrbar: Man kann die Mondphasen mit Lampen simulieren, anhand von Modellen die relativen Größen von Sternen und die dreidimensionale Struktur eines Sternbilds erfahren, einen echten Meteoriten anfassen und vieles mehr. Ergänzt wird die Ausstellung durch zwei Exponate, die es ermöglichen, wenigstens virtuell in die Weiten des Weltalls zu reisen: Hier unternimmt man in einer an ein Raumschiff anmutenden Installation eine Exkursion zum nächsten erdähnlichen Planeten und erlebt mit einer VR-Brille eine Mission ins Weltall. bis 27.04., Carl Bosch Museum, Heidelberg, www.carl-bosch-museum.de Sonderschau: 101 Jahre „Neue Typographie“ Typographie wird gern unterschätzt. Aber Schrift umgibt uns alle, wir sehen sie täglich – beruflich wie privat. Im Markendesign spielt sie eine entscheidende Rolle, etwa bei ikonischen Marken-Schriftzügen wie „CHANEL“, „LAMY“ oder „OSRAM“. Das Deutsche Verpackungs-Museum in Heidelberg zeigt die Ursprünge des Stils der „Neuen Typographie“ ausgehend von der Bauhaus-Ausstellung 1923 und unterstützt vom wichtigsten Typographen des 20. Jahrhunderts: Jan Tschichold. Wie das Markendesign darauf reagierte und wie sich der „alte Stil“ hin zum neuen Design wandelte, kann man in der kleinen, aber feinen Sonderschau im Deutschen Verpackungs-Museum anhand von Marken wie etwa „WMF“, „Pelikan“ oder „Wybert“ nacherleben. Zu sehen sind auch Entwürfe von Sonia Delaunay, Wilhelm Wagenfeld, El Lissitzky oder Wilhelm Deffke. Zur Sonderausstellung liegt ein Begleitheft vor, das vor Ort ausgeliehen werden kann. Hauptstraße 22 (Innenhof), Heidelberg, www.verpackungsmuseum.de Abstraktion: Gestaltungselemente moderner Quilts Die gemeinnützige Organisation Studio Art Quilt Associates (SAQA) setzt sich seit jeher dafür ein, den Artquilt als anerkanntes Medium der bildenden Kunst zu etablieren. Durch Ausstellungen und Veröffentlichungen unterstützt SAQA ihre Mitglieder in ihrer künstlerischen und beruflichen Entwicklung. Für die Textilsammlung Max Berk und weitere Ausstellungsorte wurde der Wettbewerb „Abstraction: Textural Elements“ ausgeschrieben – auch die Heidelberger Museumskuratorin Kristine Scherer war Teil der Jury. Diese hatte die Qual der Wahl, aus 493 Einsendungen eine repräsentative Auswahl zu treffen. Am Ende wurden 47 Quilts ausgewählt, neun von ihnen aus den europäischen Ländern Deutschland, England, Frankreich, Italien, Litauen und der Schweiz. Abstrakte Kunst ruft Gefühle und Gedanken durch einfache Elemente wie Linie, Form und Farbe hervor. Sie ist nicht an die reale Welt gebunden und besitzt eine unermessliche Vielfalt. Abstrakte Kunst kann eine Idee mit wenigen Mitteln ausdrücken, ähnlich wie ein Gedicht eine lange Geschichte in kurzen Worten erzählt. Dies lässt sich beim Betrachten der vielen Exponate anschaulich erfahren! (Foto: Just Because, Lucy Engels) bis 05.01., Textilsammlung Max Berk, Brahmsstraße 8, Heidelberg-Ziegelhausen, www.museum.heidelberg.de

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