Delta im Quadrat Nr. 75

SOMMERKULTUR 28 „Everybody counts“ – die SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe Vier Wochen lang bekommt die barocke Fassade des Karlsruher Schlosses eine ganz besondere Aufgabe: Abend für Abend dient sie ab dem 15. August als Projektionsfläche für sensationelle Medienkunst. Die „Schlosslichtspiele“ haben in den vergangenen Jahren schon mehr als zwei Millionen Besucher in die UNESCO City of Media Arts gelockt, und in ihrer zehnten Edition 2024 beschäftigen sie sich unter dem Titel „Everybody counts“ mit den Themen Recht, Freiheit und Demokratie – passenderweise liegt ja das Bundesverfassungsgericht gleich linkerhand vom Schloss! Freuen darf man sich erneut auf eine Show des ungarischen Künstlerkollektivs „Maxin10sity“, einer der Konstanten: Zum zehnten Male sind die Ungarn mit dabei. Außerdem werden die drei bestplatzierten Arbeiten des BBBank-Awards zu sehen sein sowie eine neue Show von Simone Serlenga und dem Overlapping-Studio. Und auch ein Werk zum Thema „Grundgesetz“ wird gezeigt, entstanden nach einer Idee von Alistair Hudson, dem künstlerischen Vorstand des ZKM Karlsruhe. Eingebettet sind die „Schlosslichtspiele“ in ein Lightfestival, das an verschiedenen Orten in der Stadt Medien- und Lichtkunst inszeniert. 15.08.-15.09. Schloss-Vorplatz, Karlsruhe, www.schlosslichtspiele.info Weinheims „Ingrid-Noll-Weg“ Die Weinheimer Autorin Ingrid Noll ist in eine Art „literarische Botschafterin“ der Stadt, und wer möchte, kann sich von ihr entlang der wichtigsten touristischen Sehenswürdigkeiten geleiten und begleiten lassen: Entlang dem „Ingrid-Noll-Weg“ durch Weinheim spricht die Grande Dame der deutschen Krimi-Literatur an 13 Stationen über historische Hintergründe, Literarisches und auch sehr Persönliches. Am Ginkgo-Baum im Schlosspark erzählt sie beispielsweise von ihrer Kindheit in China – geboren ist sie 1935 in Shanghai –; am Blauen Hut, der einst als Gefängnis genutzt wurde, hört man, welche Erfahrungen sie bei einer Lesung für Gefängnis-Insassen gemacht hat, und an der alten Zeder scherzt sie über die „Materialermüdung“ des alternden menschlichen Körpers. Die Stimme der Autorin lässt sich über einen QR-Code und die passende Internetseite abrufen; Schilder weisen den Weg. Markiert ist der literarische Lehrpfad mit dem Symbol eines roten Hahnes – eine Erinnerung an das Erstlingswerk der Autorin, „Der Hahn ist tot“. Begehen kann man ihn 365 Tage im Jahr zu jeder beliebigen Uhrzeit, in Gänze oder in Etappen, der Reihe nach oder ganz nach Lust und Laune! www.weinheimerwege.de

RkJQdWJsaXNoZXIy OTA4MjA=