Delta im Quadrat Nr. 69

Re-Inventing Piet. Mondrian und die Folgen Ob Kleider, Kosmetikverpackungen, T-Shirts, Taschen oder ganze Häuserfassaden – vielerorts begegnen einem die eingängigen und schnell wiedererkennbaren Kompositionen des niederländischen Künstlers Piet Mondrian (1872-1944), die sich durch die Primärfarben Rot, Gelb und Blau sowie durch strenge schwarze Linien auszeichnen. Keine andere künstlerische Position im 20. und 21. Jahrhundert ist so oft und so vielfältig zitiert, kopiert, variiert oder karikiert worden – von der Mode, der Werbung, der Architektur, dem Design und vor allem von der Kunst selbst. Seinen richtungsweisenden abstrakten Malstil bezeichnete Mondrian als „Neue Gestaltung“ oder „Neoplastizismus“. Ziel war nichts weniger als die Verschmelzung von Kunst und Leben, eine auf Harmonie beruhende Gesellschaftsutopie. In der aktuellen Sonderausstellung „Re-Inventing Piet. Mondrian und die Folgen“, die vom Kunstmuseum Wolfsburg konzipiert und gemeinsam mit dem Wilhelm-Hack-Museum realisiert wurde, spürt das Museum in Ludwigshafen nun dieser Verbindung von Kunst und Leben nach. Die Schau zeigt die mediale Vielfalt der unterschiedlichen Aneignungen, Zitate oder künstlerischen Weiterentwicklungen von Mondrians Neoplastizismus in einer großen Bandbreite auf und stellt ausgewählte Mondrian-Werke den Interpretationen seiner künstlerischen Weggefährten gegenüber, darunter Theo van Doesburg, Bart van der Leck oder Gerrit Rietveld. Aber auch künstlerische Positionen der Gegenwartskunst werden aufgegriffen, beispielsweise von Imi Knoebel, Mathieu Mercier, Sylvie Fleury oder Miuccia Prada, die Mondrians „Neue Gestaltung“ aufgegriffen, kommentiert und weiterentwickelt haben. Ausgehend von zentralen Werken des Neoplastizismus bietet die Ausstellung somit anhand von über 130 medienübergreifenden Kunstwerken und Objekten einen Einblick in die 100-jährige Auseinandersetzung mit Piet Mondrians neoplastischen Gestaltungsprinzipien in Kunst, Design, Mode und Architektur und unterstreicht damit eindrucksvoll die fortwährende Aktualität und Popularität dieser künstlerischen Vision. (Foto © Stadt Ludwigshafen, Martin Hartmann) bis 21.01.2024, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen Drei K – Kunstverein, Künstliche Intelligenz, Kunst Was ist möglich, wenn Kunst auf KI trifft? Künstliche Intelligenz, kurz: KI, beschreibt die Automatisierung von intelligentem Verhalten sowie maschinellem Lernen. Auf diese Weise „denken“ Maschinen mit uns und unterstützen im Alltag, bei der Arbeit oder in der Freizeit. Alles verändert sich, einschließlich der Kunst. Dass dies auch weiterhin zutrifft, zeigt die künstliche Intelligenz, deren Wirkung auch in die Kunstwelt vehement hineinstrahlt. Wie oder auf welche Weise kann KI-Kunst entstehen? Wie gehen Kreative mit den speziellen Programmen um, mit denen sich KI-Kunstwerke erschaffen lassen? Es gilt, ein breites Spektrum neuer Tools kreativ zu erforschen, denn auch für Künstlerinnen und Künstler ist dies Neuland – und zwar eines, das sich rasend schnell verändert. Am besten ist das Ganze verstehen, wenn man selbst erlebt, was möglich ist und die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten erklärt bekommt. Genau das soll am 13. und 14.01.2024 im Kunstverein vorgeführt werden – mit KI-Bildern, Projektionen und der Wunderwelt der virtuellen Realität. Mit dabei sind Gunnar Keppler, Jo Jacobs, Stefan Schrön und Moto Waganari. Sa, 13.01. und So, 14.01., 17-21 Uhr, MKV, Augustaanlage 58, Mannheim, Eintritt frei AUSSTELLUNG/KUNST 70

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