Delta im Quadrat Nr. 69

Nichts, was uns passiert Manches passiert immer nur den anderen. Bis… ja, bis es einem dann doch selbst passiert und sich das ganze Leben ändert. So geschieht es Anna und Jonas. Es ist Sommer 2014, Anna hat erfolgreich ihren Master abgeschlossen, während Jonas an seiner Doktorarbeit arbeitet. In der Bibliothek kreuzen sich ihre Wege, und mehrere Biere später landen sie schließlich gemeinsam im Bett. Alles scheint fein zu sein. Auf einer Geburtstagsfeier treffen sie sich wieder, und beeinflusst von Alkohol wiederholt sich die Geschichte – doch diesmal behauptet Jonas, dass alles einvernehmlich war, während Anna sagt, dass es sich um Vergewaltigung handelte. So steht Aussage gegen Aussage, Zeugen gibt es naturgemäß keine. Anna und Jonas stehen vor einem Labyrinth von Emotionen, Zweifeln, Ernüchterung und Vorwürfen – und nichts ist, wie es einmal war. „Ein Abend, der Gespräche nach sich zieht“, heißt es in der Kritik. Und genau das ist etwas, was uns allen ab und zu passieren sollte! Fr, 08.12. und 26.01., 20 Uhr, Theater am Puls, Schwetzingen Hamlet To see or not to see, das ist hier nicht die Frage! Denn wenn das Theater Heidelberg eines der berühmtesten Theaterstücke überhaupt aufführt, dann ist Hingehen quasi ein Muss für alle Freunde des klassischen Schauspiels. Hamlet, der Prinz von Dänemark, studiert in Wittenberg. Als sein Vater stirbt, kehrt Hamlet heim auf die dänische Königsburg Helsingör, doch findet er keine Trauergemeinde vor, sondern eine Hochzeitsgesellschaft! Seine Mutter Gertrud hat Claudius geheiratet, den Bruder ihres verstorbenen Mannes. Da erscheint Hamlet der Geist des toten Königs, seines Vaters, und offenbart ihm, dass er nicht an einem Schlangenbiss gestorben ist, wie es offiziell heißt, sondern vergiftet wurde – und zwar von Claudius. Er bittet Hamlet, diesen Mord zu rächen. Hamlet glaubt eigentlich nicht an Gespenster. Was also tun? Er zögert seinen Racheakt immer wieder hinaus. Bis es fast zu spät ist… und natürlich bleibt es in einer Tragödie nicht bei einem einzigen Tod. (Foto © Susanne Reichardt) Do, 14.12. und Mi, 27.12., 19.30 Uhr, Theater Heidelberg Charles Dickens’ Weihnachtsgeschichte als Lesung Zwei Personen, viele Charaktere: Gerd Wameling und Max Urlacher haben sich zusammengetan, um Charles Dickens’ Meistererzählung zur Weihnachtszeit vorzutragen und die junge wie ältere Menschen in die richtige besinnlich-nachdenklich-freudige Stimmung zu bringen fürs Fest. Dabei schlüpfen sie stimmlich in alle Rollen, verkörpern den alten Geizkragen Ebenezer Scrooge ebenso wie seinen verstorbenen Geschäftspartner, seinen armen geknechteten Angestellten und dessen Familie – und natürlich auch die drei Geister der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Deren gruselige Erscheinung macht Scrooge die Angst, die er letztendlich braucht, um sein Leben zu ändern und von nun an umfassend Gutes zu wirken: Merry Christmas, everyone! And it’s never too late to change! So, 17.12., 16 Uhr, Das Wormser Streichquartettfest: Fokus auf Brahms Nach dem Event ist vor dem Event: Wenn der besinnliche Dezember in den vermeintlich ruhigeren Januar übergeht, lädt der Heidelberger Frühling Kulturfreunde zum Streichquartettfest 2024 ein. Dabei wird der Komponist und Pianist Johannes Brahms im Mittelpunkt stehen, und wenn das Motto „Brahms im Zentrum“ lautet, pilgern Freunde der Gattung Streichquartett aus Deutschland und Europa in die Neckarmetropole. Gleichzeitig 64

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