Delta im Quadrat Nr. 68

Kunsthalle Mannheim: Surrealismus neu im Fokus Drei Künstlerinnen, die erst in ihrem Lebensabend erfolgreich in der Kunstwelt waren, präsentiert die neue Ausstellung „Hoover Hager Lassnig“ der Kunsthalle Mannheim. Die drei setzten sich schon früh mit dem Surrealismus auseinander und entwickelten davon ausgehend eine individuelle Bildsprache. Mit Erfolg – es ist also kein Wunder, dass sie heute zu den wichtigsten Vertreterinnen ihrer Zeit geworden sind! Nan Hoover setzte sich mit internationaler Licht-, Video- und Performancekunst auseinander; während ihre frühen Arbeiten Geschlechtsverhältnisse und Sexualität thematisieren, bediente sich Hoover später eher einer minimalistischen Formensprache, die zur Reflektion einlädt. Hager hingegen schuf Werke in der kameralosen Fotografie und verfasste surrealistische Gedichte. Bekannt für ihre Body-Awareness-Bilder ist Maria Lassnig, deren Bilder zu Vorreitern der feministischen Body-Art wurden. Die Ausstellung hat das Anliegen, die zu Unrecht ausgebliebende Anerkennung des Wirkens der Künstlerinnen anzufordern. Fr, 10.11. bis So, 11.02.2024, Kunsthalle Mannheim, Friedrichsplatz 4, Mannheim, www.kuma.art Wilhelm-Hack-Museum: „Mondrian goes Pop“ Von Linien unterteilte Flächen, die Horizontale und die Vertikale, Schwarz und Weiß sowie die Primärfarben Rot, Gelb und Blau, das sind die Zutaten für den „Mondrian-Style“. Wer mit diesen Elementen spielt, kann mit ziemlich einfachen Mitteln etwas produzieren, was auf Anhieb an die Kunst des Niederländers erinnert. Dementsprechend oft wird jener zitiert – von anderen Kunstschaffenden ebenso wie von der Popkultur. „Mondrian goes Pop“ heißt also ein Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Ullrich, der die aktuelle Sonderausstellung „Re-Inventing Piet. Mondrian und die Folgen“ (bis 21.01.2024) im Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen begleitet. Darin versucht er, die Frage zu klären, warum gerade Piet Mondrian zu einem so beliebten Sujet der Popkultur geworden ist und nicht ein anderer Vertreter der Avantgarde wie etwa Kasimir Malewitsch, Wassily Kandinsky oder Paul Klee. Genauer betrachtet hat Mondrian selbst sogar bereits zweimal Karriere in der Popkultur gemacht: Einerseits fungiert(e) er oft als Signet und Projektionsfläche für allerlei mit moderner Kunst assoziierte Ressentiments; andererseits aber wird er dank der guten Wiedererkennbarkeit seiner Bilder wie eine „Marke“ wahrgenommen, gilt deshalb als besonders cool und ist vor allem vielfältig kommerzialisierbar. Da auch mal die Hintergründe zu beleuchten ist sicherlich spannend! Do, 16.11., 19 Uhr, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, www.wilhelmhack.museum AUSSTELLUNG/KUNST 70

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