64 Dantons Tod Mit erst zweiundzwanzig Jahren, in nur fünf Wochen, schreibt Georg Büchner 1835 sein erstes Theaterstück nieder: „Dantons Tod“. Die darin geschilderten historischen Vorgänge liegen zu dem Zeitpunkt etwa vierzig Jahre zurück: Das Stück behandelt die Französische Revolution, deren Motto „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ unser Verständnis von moderner europäischer Demokratie bis heute prägt. Büchner zeigt aber nicht den triumphalen Auftakt, den Sturm auf die Bastille 1789. Er konzentriert sich auf wenige Tage im Frühjahr 1794, als die Revolution in Trümmern liegt und der Terror der Guillotine herrscht. Die ehemaligen Weggefährten Danton und Robespierre stehen einander als ideologische Gegner gegenüber, unversöhnlich, kaum zu einer gemeinsamen Sprache fähig. Das macht „Dantons Tod“ aufs Neue aktuell und mit ihm die ewige Frage: Wie soll man umgehen mit politischem und menschlichem Scheitern, das in eine Welt des Populismus, der Demagogie und des Nationalismus führt? Woher nimmt man den Mut, demokratische Ideale zu verteidigen? Sa, 11.11., 19.30 Uhr, Marguerre-Saal, Theater Heidelberg Von gar nicht weit her: das Mandelring Quartett Zwischen Vancouver, Santa Barbara und Berlin fällt im Tour-Kalender des Mandelring Quartetts auch immer der Name „Neustadt an der Weinstraße“ – von dort stammt das klassische Streichquartett nämlich, und von dort hat es auch seinen Namen: Der Probenort lag lange Jahre in einem ehemaligen Weingut an einer von Mandelbäumen gesäumten Ringstraße, eben dem „Mandelring“. Zwischen den Reisen in ferne Städte und Länder ist also auch immer wieder mal ein Konzert im Delta drin, und auch Weinheim wird im November von den drei Geschwistern Schmidt plus einem Bratschisten bespielt. Auf dem Programm steht von Joseph Haydn das „Reiterquartett“, des weiteren Quartette von Claude Debussy und Ludwig van Beethoven. (Foto © Uwe Arens) Sa, 18.11., 20 Uhr, Stadthalle, Weinheim BASF Kultur: Kammermusikalisches Klassik in kleiner Besetzung kommt im November im BASF-Feierabendhaus zu Gehör: Nach der Konzert-Matinee mit dem Trio Elego (So, 19.11., 11 Uhr), in dem eine Soloklarinettistin, ein Solofagottist und eine gefragte Pianistin einmal mehr beweisen, dass ein Ensemble viel mehr ist als die Summe seiner Einzelteile, geht es in die Streicher-Richtung. Am Mo, 20.11. um 20 Uhr spielt das Quatuor Modigliani je ein Streichquartett von Mozart, komponiert in Mailand, und Giuseppe Verdi, um sich dann Verstärkung hinzuzuholen. Gemeinsam mit den Geschwistern Veronika und Clemens Hagen (Viola und Cello) wird dann Tschaikowskis Streichsextett d-Moll op. 70 zu Gehör gebracht, ein „Souvenir de Florence“ – man kann also lauschen, wieviel „bella Italia“ man in den Klängen erkennt! Am 22. und 23.11. folgen um 20 Uhr zwei Auftritte des Concerto Köln unter dem Motto „Belle Epoque“, jener Zeitspanne zwischen dem ausgehenden 19. Jahrhundert und dem Beginn des Ersten Weltkriegs 1914. Klanglich vertreten wird diese Epoche der Zeitenwende zum Beispiel von Edward Elgar, Franz Liszt oder Claude Debussy. BASF-Feierabendhaus, Ludwigshafen, www.basf.de/kultur
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