68 „Die Zukünftige“ im NTM Als brandneue Uraufführung ist „Die Zukünftige“ von Svenja Viola Bungarten in der Regie von Theresa Thomasberger Anfang Oktober im Studio Werkhaus zu sehen. Ausgezeichnet mit dem dritten Else Lasker-Schüler-Stückepreis 2022, beschäftigt sich die Autorin darin mit dem Thema, wie individuelle Schicksale im Zusammenhang mit gegenwärtigen globalen Herausforderungen stehen. Am Beispiel eines Familiendramas wird aufgezeigt, wie eine Familienidylle zerrüttet wird: Der Vater zweier Schwestern, erfolgreicher Zahnarzt, hat einen Nervenzusammenbruch, das Geld bleibt aus, die Mutter kann die Praxis nicht halten und ein Feuer zerstört ihr Haus. Die Ehe geht in die Brüche, die Töchter entscheiden sich für je ein Elternteil und verlassen die Überreste ihres alten Lebens in unterschiedliche Richtungen. Bis sie sich wiedersehen, vergeht viel Zeit – und dann tauchen neue Wendungen auf! Anhand moderner Märchenmotive und ökologischer Endzeitvisionen werden beispielhaft die Chancen und Möglichkeiten zukünftiger Generationen aufgezeichnet. Während die Zuschauerinnen und Zuschauer die poetisch-tragikomische Geschichte vielleicht auch auf ihr eigenes Leben beziehen können, dürfen sie auf jeden Fall auch nachdenken, verknüpfen und hinterfragen! Premiere: Do, 05.10., 20 Uhr, auch 14. & 28.10., Nationaltheater Mannheim „Die gleißende Welt“ & „Bone Smoke“ Naturkatastrophen und Wetterextreme suchen uns in diesem Sommer in erschreckend und nachdenkenswert hoher Zahl heim, doch gleichzeitig stimmt auch: Es hat sie immer wieder gegeben. Die sogenannte kleine Eiszeit in Europa beispielsweise sorgte für klirrende Winter und verregnete Sommer im 17. Jahrhundert. Dazu die Pest, und 1666 brennt auch noch London. In diesen Umständen schreibt Margaret Cavendish ihre Utopie „The Blazing World“ und wird damit zur Vorreiterin der literarischen Science-Fiction. Die darauf basierende Stückentwicklung „Die gleißende Welt“ des Frankfurter Duos F. Wiesel spielt mit Figuren- und Objekttheater sowie analoger Filmtricktechnik (So, 08.10., 19 Uhr und Mo, 09.10., 20 Uhr). 1815 war es dann ein Vulkanausbruch am anderen Ende der Welt, der mit seinem Aschewurf über ein Jahr lang die Sonne verdunkelte und weltweit Umwälzungen, Missernten und Hungersnöte brachte. Die Erklärungsansätze für den „Sommer ohne Sonne“ waren mystisch und es verbreitete sich das Gerücht, dass die Sonne sterbe. In ihrer neuen Kreation für das Dance Theatre Heidelberg (DTH) reflektiert die javanisch-anglo-australische Choreografin Melanie Lane auf dieser thematischen Grundlage die Ängste und Fantasien vom Aussterben der Menschheit in einem poetischen Tanz-Thriller zu einer neuen Komposition der spanischen Cellistin Yamila Rios (Premiere: Sa, 07.10., 20 Uhr, auch 14.10., 20 Uhr und 15.10., 19 Uhr, Zwinger 1, Theater, Heidelberg). (Foto © Susanne Reichardt) Wandern, um die Festspiele zu eröffnen… Die diesjährigen Festspiele in Ludwigshafen werden erneut tanzstark eröffnet: Mit „Rosas“ aus Belgien und „Gauthier Dance“ aus Stuttgart hat das Theater gleich zwei international erfolgreiche Tanzkompanien zu Gast. Choreografiert von Anna Teresa De Keersmaeker sucht „Creation 2023“ gleichsam nach den Wurzeln des Tanzes und den Wurzeln der westlichen Popmusik. Beginnend
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