Delta im Quadrat Nr. 67

4 LEBEN IM DELTA brachten, und sorgte dafür, dass wir in Schwetzingen eine feste Bleibe bekamen, nämlich im alten Bassermannhaus – ehemals Konservenfabrik, dann Straßenbahndepot. Nach vielen Umbauten hob sich dann 2006 im Herbst zum ersten Mal der „Vorhang“. DiQ: Ich stelle es mir nicht leicht vor, sich als kleines Theater in einer kleinen Stadt über Wasser zu halten, wenn drei Großstädte drumherum jedes ihr eigenes prominentes Haus bespielen. Wie schafft ihr das? Und was ist es, was euch so besonders macht? JM: Zum einen haben wir nur 90 Sitzplätze. Man könnte schon fast sagen, alle sitzen in der ersten Reihe! (lacht) Nein, im Ernst, wir bieten ein breites Programm, bei dem für jeden und jede etwas dabei ist, vom Klassiker bis hin zur Familienproduktion. Wir verstehen uns als kleines Stadttheater der Stadt Schwetzingen. Wir haben sogar eine Theaterpädagogenstelle, die von der Stadt eingerichtet wurde in Kooperation mit unserem Theater. Wir machen professionelles Theater auf einem hohen Niveau. Kurz, ich denke, wir punkten durch Qualität und einen abwechslungsreichen Spielplan sowie durch ein tolles Ensemble. DiQ: Wie habt ihr die letzten Jahre gemeistert und wie schaut ihr in die Zukunft? Ein Geheimtipp in Schwetzingen: das Theater am Puls Komödien, Kinderstücke, Klassiker der Theaterliteratur, aber auch mal Improtheater, Musical oder Operette – das Schwetzinger „Theater am Puls“ ist zwar ein eher kleiner Player in der regionalen Theaterszene, aber in Sachen Auswahl steht es hinter den Großen kaum zurück. Und das Ambiente spricht sowieso für sich! Was es mit dem Kleinod auf sich hat, erzählt uns Joerg Mohr, die „Stimme“ des tap, im Interview. Delta im Quadrat: Hallo Joerg! Du bist Theaterleiter am „Theater am Puls“ in Schwetzingen – wie ist es dazu gekommen und worin bestehen momentan deine Aufgaben? Joerg Mohr: Erst einmal Hallo! 2006 war das „Theater am Puls“ der logische und konsequente Schritt zu unserem Heimathafen nach einem langen Weg ohne feste Bleibe. Ein Schritt, den wir bisher nicht bereut haben! Und mit der Stadt Schwetzingen haben wir einen zuverlässigen Unterstützer und hilfsbereiten Kooperationspartner gefunden. Sicherlich sind meine Aufgaben vielfältiger als die eines Intendanten an einem Stadttheater. Da wir keine Angestellten haben, hängt viel Arbeit an mir, sei es der mediale Auftritt, die Verwaltung oder nicht zuletzt der Bühnenbau… DiQ: Die Geschichte des Theaters ist ja kaum von deiner eigenen zu trennen, oder? Erzähl doch mal, wie Schwetzingen zu seinem Theater kam und welche Rolle du dabei spielst… JM: Nun ja, ich bin schon seit meinem 16. Lebensjahr dem Theater verfallen. 2005 haben wir begonnen, zweimal im Jahr eine Theaterreihe in Schwetzingen zu etablieren. Übrigens habe ich damals der alten Wollfabrik den Namen gegeben: Ursprünglich war es eine Strickfabrik. Der damalige OB, Herr Kappenstein, war sehr angetan von dem, was wir auf die Bühne

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