Delta im Quadrat Nr. 67

GESCHICHTEN AUS DEM DELTA MAGAZIN Für Heidelberg, Ludwigshafen & Mannheim theater am puls Schwetzingen DiQ 67 OKTOBER 2023 Www.deltaimquadrat.de Premieren 23/23: TOD EINES HANDLUNGSREISENDEN 30. September 2023 PANIKHERZ 6. April 2024 PÜNKTCHEN & ANTON 10. November 2023 MISERY 17. Februar 2024 NICHTS, WAS UNS PASSIERT! 20. Oktober 2023 SCHWETZCHEN 27. Januar 2024

MANNHEIM The next 150 years start here Seit 150 Jahren sind die Menschen am Roche-Standort in Mannheim treibende Kraft hinter innovativen Therapien und diagnostischen Tests – für Patient:innen auf der ganzen Welt. Inmitten Europas, an zwei Flüssen: Roche in Mannheim ist so lebendig, erfinderisch und vielfältig wie die Quadratestadt selbst. Hightech trifft Herz und Machermentalität. Auch für die nächsten 150 Jahre. www.roche.de/mannheim

3 Liebe Delta-Leserinnen & Leser, nach etlichen Monaten, die für Open-Air-Veranstaltungen rundum perfekt waren, kommt jetzt wieder die Zeit, in der die Kultur vermehrt nach drinnen zieht. Dem tragen wir mit unserem Sonderthema „Ausstellungen und Museen“ Rechnung. Da geht es viel um Kunst aller Stile, die man bestaunen kann, aber auch um Historisches aus Epochen von der Römerzeit bis ins vorige Jahrhundert, um Technik und um die Tierwelt. Ein anderer Aspekt der Kultur, und ein sehr leckerer dazu, ist die Esskultur, wie sie das Gastronomie-Spezial beleuchtet. Auch diese spielt sich großteils in Innenräumen ab, aber sonnige Spätherbsttage locken doch noch einmal auf die Außenterrassen – und die Zelte von Oktoberfest und Palazzo sind gewissermaßen ein Kompromiss zwischen draußen und drinnen! „Nachhaltigkeit“ lautet unser drittes großes Thema. Seinen Teil dazu beitragen kann man zum Beispiel, indem man SecondHand-Sachen kauft, Flohmärkte besucht oder Kleidung einfach tauscht. Aber auch bei der Mobilität, im Schul-Alltag und sogar beim Besuch eines Klassik-Konzertes kommt Nachhaltigkeit ins Spiel, wenn man es nur richtig anstellt… #peace und #мир wünscht das Team von „Delta im Quadrat“! EDITORIAL // 3 IM QUADRAT DE L TA 04 Leben im Delta 14 Museum Spezial 28 gastronomisches 34 Nachhaltigkeit 42 Active LiFe 44 kinder, Kinder! 48 Pop- & Clubkultur 52 deltadates 66 BÜHNE/THEATER/KLASSIK 74 IMPRESSUM theater am puls Schwetzingen Premieren 23/23: TOD EINES HANDLUNGSREISENDEN 30. September 2023 PANIKHERZ 6. April 2024 PÜNKTCHEN & ANTON 10. November 2023 MISERY 17. Februar 2024 NICHTS, WAS UNS PASSIERT! 20. Oktober 2023 SCHWETZCHEN 27. Januar 2024

4 LEBEN IM DELTA brachten, und sorgte dafür, dass wir in Schwetzingen eine feste Bleibe bekamen, nämlich im alten Bassermannhaus – ehemals Konservenfabrik, dann Straßenbahndepot. Nach vielen Umbauten hob sich dann 2006 im Herbst zum ersten Mal der „Vorhang“. DiQ: Ich stelle es mir nicht leicht vor, sich als kleines Theater in einer kleinen Stadt über Wasser zu halten, wenn drei Großstädte drumherum jedes ihr eigenes prominentes Haus bespielen. Wie schafft ihr das? Und was ist es, was euch so besonders macht? JM: Zum einen haben wir nur 90 Sitzplätze. Man könnte schon fast sagen, alle sitzen in der ersten Reihe! (lacht) Nein, im Ernst, wir bieten ein breites Programm, bei dem für jeden und jede etwas dabei ist, vom Klassiker bis hin zur Familienproduktion. Wir verstehen uns als kleines Stadttheater der Stadt Schwetzingen. Wir haben sogar eine Theaterpädagogenstelle, die von der Stadt eingerichtet wurde in Kooperation mit unserem Theater. Wir machen professionelles Theater auf einem hohen Niveau. Kurz, ich denke, wir punkten durch Qualität und einen abwechslungsreichen Spielplan sowie durch ein tolles Ensemble. DiQ: Wie habt ihr die letzten Jahre gemeistert und wie schaut ihr in die Zukunft? Ein Geheimtipp in Schwetzingen: das Theater am Puls Komödien, Kinderstücke, Klassiker der Theaterliteratur, aber auch mal Improtheater, Musical oder Operette – das Schwetzinger „Theater am Puls“ ist zwar ein eher kleiner Player in der regionalen Theaterszene, aber in Sachen Auswahl steht es hinter den Großen kaum zurück. Und das Ambiente spricht sowieso für sich! Was es mit dem Kleinod auf sich hat, erzählt uns Joerg Mohr, die „Stimme“ des tap, im Interview. Delta im Quadrat: Hallo Joerg! Du bist Theaterleiter am „Theater am Puls“ in Schwetzingen – wie ist es dazu gekommen und worin bestehen momentan deine Aufgaben? Joerg Mohr: Erst einmal Hallo! 2006 war das „Theater am Puls“ der logische und konsequente Schritt zu unserem Heimathafen nach einem langen Weg ohne feste Bleibe. Ein Schritt, den wir bisher nicht bereut haben! Und mit der Stadt Schwetzingen haben wir einen zuverlässigen Unterstützer und hilfsbereiten Kooperationspartner gefunden. Sicherlich sind meine Aufgaben vielfältiger als die eines Intendanten an einem Stadttheater. Da wir keine Angestellten haben, hängt viel Arbeit an mir, sei es der mediale Auftritt, die Verwaltung oder nicht zuletzt der Bühnenbau… DiQ: Die Geschichte des Theaters ist ja kaum von deiner eigenen zu trennen, oder? Erzähl doch mal, wie Schwetzingen zu seinem Theater kam und welche Rolle du dabei spielst… JM: Nun ja, ich bin schon seit meinem 16. Lebensjahr dem Theater verfallen. 2005 haben wir begonnen, zweimal im Jahr eine Theaterreihe in Schwetzingen zu etablieren. Übrigens habe ich damals der alten Wollfabrik den Namen gegeben: Ursprünglich war es eine Strickfabrik. Der damalige OB, Herr Kappenstein, war sehr angetan von dem, was wir auf die Bühne

5 JM: Wie alle Kultureinrichtungen hat uns die Corona-Krise stark zugesetzt, nicht nur finanziell, sondern auch mental. Nun stehen wir vor der großen Aufgabe, unser Publikum wieder zurückzuholen – was in der letzten Spielzeit schon ganz gut funktioniert hat. So sind wir noch nicht ganz wieder auf dem Stand wie vor der Pandemie, aber doch fast. Ich glaube, Theater wird nicht aussterben. Mit der Digitalisierung und den virtuellen Räumen wird Theater immer wichtiger. So wie es den Städter immer in den Wald und die Natur zieht, so wird es trotz der ganzen digitalen Welt, in der wir leben, die Menschen immer wieder ins analoge Theater ziehen. Wir brauchen den direkten Austausch mit Menschen. Von daher bin ich da sehr zuversichtlich! DiQ: Stichwort Zukunft: Wenn diese Ausgabe von „Delta im Quadrat“ erscheint, wird die erste Premiere der neuen Spielzeit gerade eben vorbei sein. Was kommt im Oktober und den folgenden Monaten Neues auf die Bühne? Und was bleibt an Altbewährtem im Repertoire? JM: Ja, wenn „Der Tod eines Handlungsreisenden“ Ende September seine Premiere hatte, warten in diesem Quartal noch zwei weitere Premieren auf unsere Zuschauer. Zum einen am 20. Oktober das Schauspiel „Nichts, was uns passiert!“ in einer Fassung des Thalia Theaters, in dem wir thematisieren, welchen Einfluss eine Vergewaltigung auf Opfer, auf den vermeidlichen Täter und das Umfeld hat und wie eine Gesellschaft mit sexueller Gewalt umgeht. Am 10. November feiern wir die Premiere von „Pünktchen und Anton“, einem Theaterstück nach Erich Kästner. Die Antwort auf „was bleibt?“ ist sehr umfangreich – unter anderem unsere Komödien „Brigitte Bordeaux“, „Extrawurst“, „Wunderübung“, an Klassikern „Der Steppenwolf“ und „Die Leiden des Werther“. Das ist jedoch nur ein kleiner Teil. Ein Blick auf unser Gesamtprogramm lohnt sich sicherlich. DiQ: Es gibt also auch dieses Jahr wieder ein Kinderstück? JM: Ja, wie bereits erwähnt, haben wir „Pünktchen und Anton“ auf dem Spielplan stehen. Wir freuen uns, nach zehn Jahren diesen Klassiker von Erich Kästner wieder einmal auf unseren „Brettern“ zu haben. Dieses Buch inspiriert Kinder und Erwachsene gleichermaßen, sich für eine bessere Welt einzusetzen, in der Freundschaft und Zusammenhalt über gesellschaftliche Unterschiede hinweg siegen. DiQ: Abgesehen natürlich vom Offensichtlichen, dem Theaterbesuch – wie kann man euch unterstützen, damit das Theater in Schwetzingen weiter erhalten bleibt? JM: Zum einen haben wir einen Freundeskreis, dem man beitreten kann – der umfasst bereits über 230 Mitglieder und ist mit seinem Beitrag eine große Unterstützung. Zum anderen ist es wirklich schwer, unser Theater über die Grenzen von Schwetzingen hinweg bekannt zu machen. Die meisten, die einmal bei uns waren, kommen gerne immer wieder. Allerdings scheinen wir trotz 18-jährigem Bestehen ein Geheimtipp zu sein. Von daher freuen wir uns über jeden, der über uns spricht und uns hilft, das Theater bekannt zu machen – so wie ihr. DiQ: Und wo finden Interessierte Infos zu den Stücken, zu Abos und zu allem weiteren, was man übers Theater am Puls wissen muss? JM: Informationen zu unseren Stücken, Abos und alles Weitere finden sich auf unserer Webseite unter www.theater-am-puls.de online. Dort sind auch alle aktuellen Termine und Kontaktdaten zu finden. Wir freuen uns über jeden Besuch!

6 LUnited – gemeinsam engagiert für Ludwigshafen Ludwigshafen hat ein brandneues Projekt: „LUnited“ sprachspielt es in seinem Namen, und sein Ziel ist ein gutes Miteinander in der Stadt durch Menschen, die sich gemeinsam einsetzen. LUnited bringt die vielen Ehrenamtlichen, die Vereine und anderen Helden des Alltags, denen die Stadt am Herzen liegt, zusammen. Gestartet wurde es von der BASF SE, dem Sozialunternehmen Haus des Stiftens und der Stadt, um die Zivilgesellschaft zu stärken. In einem ersten Schritt soll es darum gehen, eine Bestandsaufnahme der Probleme und Herausforderungen zu machen, teils durch Umfragen, teils durch Dialogveranstaltungen in allen Ludwigshafener Stadtteilen, denn der persönliche Kontakt vor Ort ist hierfür besonders wertvoll. Darum lädt LUnited nun alle Vereine, gemeinnützigen Organisationen und engagierten Privatpersonen zu zehn sogenannten „Stadtteil-Dialogen“ ein. Auf Basis der gesammelten Daten geht es dann in die Planung von gezielten Maßnahmen, die möglichst vielen Menschen vor Ort zugutekommen. Wer also in einer gemeinnützigen Organisation oder einem Verein tätig ist und sich ehrenamtlich engagiert, findet hier Gehör: Im Oktober sind Dialoge in Oggersheim, Maudach, Friesenheim, Mundenheim, Oppau, der Gartenstadt sowie der Nördlichen und der Südlichen Innenstadt geplant; alle Termine und Adressen sind unter www.lunited.de online zu finden. (Foto: Matthias Weil – stock.adobe.com) Schwetzinger Herbst: Feines auf den Kleinen Planken Feinschmecker sollten aufmerksam werden, wenn zum „Schwetzinger Herbst“ kulinarische Leckerbissen aus aller Welt auf die Straßen kommen. Begleitet von abwechslungsreicher Live-Musik aus dem Rock- und Pop-Genre bieten zahlreiche Kochkünstler in einer Streetfoodmeile ihre Speisen an. Bei entspannter Atmosphäre lässt es sich so herrlich gemeinsam mit Freunden und Familie schlemmen und den Herbst feiern. Ein besonderes Einkaufs-Erlebnis in den Geschäften der Stadt rundet den Tag ab. Brachte der Schwetzinger Herbst in der Vergangenheit Mode auf den Laufsteg, bringt er sie jetzt ohne Umwege an Modeliebende, um die Herbstsaison zu eröffnen: Sonderangebote, kleine Willkommensgrüße und Aktionen sollen bis 18 Uhr den Konsum zu einer Freude für die Kundschaft machen. Bereits zum sechsten Mal laden der Stadtmarketingverein Schwetzingen sowie dessen Kooperationspartner Citysteetfood zu diesem herbstlichen Straßenfest; der Eintritt zur Streetfoodmeile ist frei. Sa, 07.10., 10- 23 Uhr (Shopping bis 18 Uhr), Kleine Planken, Schwetzingen, www.sms-schwetzingen.de LEBEN IM DELTA

Die DTM: Motorsport am Hockenheimring Es wird laut, es wird schnell, es wird spektakulär! 13 verschiedene Teams starten dieses Jahr bei der DTM am Hockenheimring mit Rennwagen von sechs verschiedenen Marken. Zu bestaunen gibt es daher einiges – nicht nur Modelle der renommiertesten Sportwagenhersteller Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes-AMG und Porsche, sondern auch sekundenschnelle Reifenwechsel im Pflichtboxenstopp und einige der besten GT-Piloten, die die Welt gesehen hat! Dabei ist beispielsweise Lamborghini-Werksfahrer Andrea Caldarelli, der sein DTMDebut als Teil des GRT Grasser-Racing-Team auf dem Red Bull Ring feiert, aber auch Clemens Schmid, der für den Rennstall aus dem österreichischen Knittelfeld startet. Erstmals veranstaltet durch den ADAC, treibt die DTM dieses Jahr auch das Thema Nachhaltigkeit stärker voran: Alle Fahrzeuge fahren mit einem nachhaltigen Kraftstoff von Shell, der zu 50 % aus erneuerbaren Komponenten besteht. Da steht der Vorfreude für den Hockenheimring nichts mehr im Weg! (Foto © Hockenheim-Ring GmbH) 20.-22.10., Hockenheimring, Hockenheim, Tickets & Infos: www.hockenheimring.de offerta.de Meine Einkaufs- & Erlebnismesse offerta.de Meine Einkaufs- & Erlebnismesse offerta.de Meine Einkaufs- & Erlebnismesse NEUES FAMILIEN- UND ABENDPROGRAMM ZIRKUS-SHOWS 9.-19.11.2023 www.zirkus-paletti.de

LEBEN IM DELTA 8 offerta 2023 – Comebacks und Neues auf der Karlsruher Messe Facettenreiche Themenhallen, mitreißende Musik, exklusives Bühnenprogramm, relevante Informationen und einzigartige Geschmackserlebnisse – das alles und noch viel mehr hält die Karlsruher Einkaufs- und Erlebnismesse offerta bereit. Auf 68.000 Quadratmetern trifft Neues auf Traditionelles; vier Themenhallen – Freizeit, Bauen, Lifestyle und die Markthalle – sowie der Außenbereich bieten Themen wie der Nachhaltigkeit, der Regionalität, aber auch einer großen Produktvielfalt eine Plattform. Ausstellende haben die Möglichkeit, sich selbst, ihre Produkte oder ihre Dienstleistungen zu präsentieren; Besuchende haben die Gelegenheit, gleich vor Ort zu testen, zu probieren, sich zu informieren und direkt zu kaufen. Dieses Jahr ist auch das Spiele-Event „Games for Families“ zurück auf der offerta: Hier kann man Computer- und Konsolenspiele mit völlig neuen Steuerungsmöglichkeiten kennenlernen oder aber Gesellschaftsspiele sowie Hybrid-Spielzeuge ausprobieren und bei Gefallen direkt erwerben. Kreativ wird es am ersten Messewochenende (28./29.10.), denn die „Karlsruhe Kreativ“ präsentiert die neuesten Trends und Techniken rund um Handarbeit und DIY. Eine weitere Premiere wird am zweiten Wochenende (04./05.11.) die „Beautytime“ sein – hier dreht sich alles rund um Wellness, Kosmetik, Styling und Ernährung. Karten gibt es ab sofort unter www. offerta.de/tickets – und auch wir verlosen 2x2 Einlasskarten für die Karlsruher Messe: Einfach bis 20.10.2023 eine E-Mail mit dem Betreff „offerta“ an t.fischer@deltaimquadrat.de senden! 28.10.-05.11., Messe Karlsruhe/Rheinstetten, www.offerta.de Traumkonzerte im Schloss Nicht nur die Musik ist ein Traum, sondern auch das Ambiente: Im barocken Rittersaal des Mannheimer Schlosses spielt das Kurpfälzische Kammerorchester seine „Traumkonzerte“, und wer diese besucht, sitzt nicht auf harten Stühlen, sondern kann über das gesamte Konzert hinweg in gemütlich eingerichteten Ruhebereichen liegen und die Klänge über sich hinweggleiten lassen. Das ist eine ganz eigene Art des Entspannens, der Achtsamkeit und der Entschleunigung! Ein weich changierendes Lichtkonzept rundet die besondere musikalische Auszeit ab. Kein klingelndes Handy, kein Dresscode, kein Klatschen, dafür intensives Hören im abgedunkelten Raum – wer einfach mal die Seele baumeln lassen möchte, ist hier genau richtig! Die nächsten Termine für den Geheimtipp entgegen dem ewigen Schneller-Höher-Weiter der Welt sind der 13.10., der 16.11. und der 06.12. jeweils um 18.30 und 20.15 Uhr; im neuen Jahr setzt sich die Reihe dann fort. Infos und Tickets: www.kko.de

BASF Tor4 – ein Projekttrio wird aktiv Viele Millionen gestalten ihre Freizeit sportlich und kreativ. Sie singen, laufen, trommeln und springen, spielen in Gemeinschaft. Und doch: viele sind nicht dabei, trauen sich nicht, fühlen sich ausgeschlossen. Genau hier setzt Inklusion an! Denn „das neue Wir“, das bei der BASF-Aktion Tor4 entstehen soll, will alle mitnehmen. Eine der ausgelosten Projektgruppen umfasst den VfSK Oppau, die Grafikdesignerin Anna-Lena Bellm und das Netzwerk Junge Ohren – das verspricht ein Zusammenspiel in ungeahnter Kombination mit Impulsen aus inklusivem Sport, Musik und Bildender Kunst, barrierearm und offen für alle, die mitmachen möchten. Am 04.11. wird also zu einem kreativen Bewegungsparcours eingeladen: Hier kann man gemeinsam experimentieren, wie ein Aktivitätsraum für Sport, Musik und Kreativität entsteht und welche Strategien für ein gemeinsames Handeln erfunden werden können. Moderiert von Tim Gailus sind dann Klangsport, Jaah und die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz beim VfsK Oppau zu Gast. TICKETS AB 39 EURO SICHERN DTM.COM/TICKETS HOCKENHEIMRING 20. – 22.10.2023 Freitag, 13. Oktober 2023, 18.30 & 20.15 Uhr Donnerstag, 16. November 2023, 18.30 & 20.15 Uhr Mittwoch, 6. Dezember 2023, 18.30 & 20.15 Uhr Mittwoch, 10. Januar 2024, 18.30 & 20.15 Uhr Donnerstag, 29. Februar 2024, 18.30 & 20.15 Uhr Mittwoch, 20. März 2024, 18.30 & 20.15 Uhr Donnerstag, 21. März 2024, 18.30 & 20.15 Uhr KARTEN: Kurpfälzisches Kammerorchester C 4, 9b • 68159 Mannheim Tel. 0621 14554, Fax 0621 1561288 orchester@kko.de www.kko.de TRAUMKONZERTE IM MANNHEIMER SCHLOSS EINE MUSIKALISCHE AUSZEIT MIT DEM KURPFÄLZISCHEN KAMMERORCHESTER TERMINE 2023|2024: Anz_KKO_1/4Seite.qxp_Layout 1 25.09.23 12:00 Seite 1

10 LEBEN IM DELTA Restauratorinnen und Restauratoren sind an Museen in der Regel hinter den Kulissen tätig – der Europäische Tag der Restaurierung Mitte Oktober rückt ihre Arbeit aber einmal im Jahr gezielt in den Vordergrund. Denn sie und ihre heimliche Arbeit sind unverzichtbar! In Mannheim geben das Technoseum, die Reiss-Engelhorn-Museen und die Kunsthalle Mannheim an diesem Tag exklusive Einblicke in ihre Werkstätten, in aktuelle Konservierungsprojekte und den Arbeitsalltag – und nicht zuletzt zeigen sie, wie vielfältig dieses Berufsfeld ist, das sich mit dem Erhalt von Skulpturen und Gemälden ebenso beschäftigt wie mit der Bewahrung archäologischer Artefakte und historischer Maschinen. Beispiel TECHNOSEUM: Hier werden die Großexponate des Hauses in der Montagehalle instandgesetzt, und ein Lanz Bulldog aus dem Jahr 1925, eine Feldbahn von 1938 sowie ein MercedesBenz-Pritschenwagen von 1949 sind dadurch heute noch – oder wieder – fahrtüchtig. Parallel laufen in der Restaurierungswerkstatt die Vorbereitungen für die nächste Sonderausstellung: Die Schau „Spiel mit! Bauen – Zocken – Knobeln“ eröffnet zwar erst im Mai nächsten Jahres, doch schon jetzt wird hier Spielzeug gesichtet, gereinigt und repariert – vom BarbiePuppenhaus über Modell-Lokomotiven bis hin zu PlaymobilSets. Schon heute entführen die Reiss-Engelhorn-Museen mit ihrer aktuellen Sonderschau „Kinderträume“ in Spielzeugwelten um 1900: Zu bestaunen gibt es hier rund 100 historische Puppenküchen und Kaufläden. Mit ihrem Detailreichtum laden sie zum Entdecken ein und haben das RestauratorenTeam beim Aufbau vor eine besondere Herausforderung gestellt, denn das Auspacken, Reinigen und Präsentieren der vielen kleinen Einzelteile war ein immenser Aufwand! Die Kunsthalle Mannheim beitet bei der Themenführung „Hinter den Kulissen der Restaurierung“ Einblicke in die Reinigung von kostbaren Gemälden, die Instandsetzung von komplexen Kunstinstallationen und den Transport empfindlicher Objekte bei Sonderausstellungen. Die Aufbewahrung von besonderen Kulturschätzen wird anhand des Schaudepots erfahrbar. (Foto © rem, Maria Schumann & TECHNOSEUM) So, 15.10., Kunsthalle, rem und Technoseum, Mannheim, Anmeldung: www.kuma.art, www.reiss-engelhorn-museen.de und www.technoseum.de Der „Tag der Restaurierung“

17. Nachtwandel Nie wandelt man schöner durch Mannheims buntesten, kreativsten Stadtteil als beim spätherbstlichen „Nachtwandel“ im Jungbusch! Zwischen Hafen und Quadraten, in der Heimat von Popakademie, C-HUB, Port25, Zeitraumexit und Hafen49, im Viertel der Bars, Kneipen, Restaurants und der Heimat von so vielen Ateliers und Kunstzentren, ist an jeder Ecke was los. Da kann man einfach locker losziehen und sich treiben lassen, denn zu entdecken gibt es zwischen Performance und Party, Konzert und Theater auch bei einem ungeplanten Wandelgang definitiv genug! Unser KunstTipp geht diesmal an das Atelier in der Registratur der Hafenstraße 15, das seine Türen ab 17 Uhr öffnet: Geplant ist eine Ausstellung mit Werken von Lumière Opjekt und senseifromtheblock, Künstlerinnen des Gemeinschafts-Ateliers, sowie den Gästen Nathalie Röder und benyhill.cc. Senseifromtheblock ist eine Kunstmalerin und Fotografin, die in der Ukraine geboren wurde und seit rund zehn Jahren in Mannheim lebt. Hier gestaltet sie nun Werke, die düster sind und zugleich voller bunter Farben und Texturen, ergänzt durch Affirmationen als Botschaften an alle, die hinsehen wollen. Lumière Opjekt ist eine Kunststudentin, die sich auf Photogramme und abstrakte Malerei spezialisiert hat. Sie studiert derzeit Kunst an der Freien Kunstakademie in Mannheim und ist Teilhaberin der 68 Gallery. DJ ChrissnaH aus dem Atelier und von Ferrytales Musik sorgt für die passenden Klänge. 27. & 28.10., bis 24 Uhr, Jungbusch, Mannheim, www.nachtwandel-im-jungbusch.de Bereits im Mittelalter wurde der aus Südosteuropa stammende Meerrettich für zahlreiche Krankheiten als Heilmittel eingesetzt. 2021 wurde die intensiv scharf schmeckende Meerrettich-Wurzel zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Die Ernte vom winterharten Wurzelgemüse, die auch Kren genannt wird, findet von Oktober bis Februar auf heimischen Feldern statt und ist besonders in den Herbst- und Wintermonaten ein optimaler Begleiter für die Gesundheit.  Gut für die Blase  Gut für die Abwehrkräfte  Gut bei Schmerzen  Gut bei Erkältungen  Gut bei bakteriellen und viralen Infekten  Vorsicht! Verträgt nicht jeder Klassischerweise isst man Meerrettich zu Tafelspitz. Aber auch zu Fisch, Gemüse und Kartoffeln sowie als Soße mit Sahne oder Frischkäse verfeinert, schmeckt er köstlich. MEERRETTICH SCHARFER BOOSTER PFITZENMEIER FOOD FACTS Detaillierte Infos zum Food Fact unter: www.pfitzenmeier.de/food-facts oder QR-Code scannen.

LEBEN IM DELTA 12 Halloween in Q 6 Q 7 Putzige Fledermäuse hängen kopfüber von ihrem Ast und langbeinige schwarze Spinnen weben ihre mit Herbstlaub geschmückten Netze in der Art eines ganz speziellen Traumfängers – das, was entsteht, wenn die Jugendkunstschule Mannheim eine Bastelaktion im Erdgeschoss von Q 6 anbietet, ist ein bisschen schaurig und zugleich doch auch sehr liebenswert. Genau passend eben zu Halloween, dem Fest des wohligen Grusels! Die tierische Bastel-Aktion wird am Samstag von 13-17 Uhr angeboten und eignet sich für alle Kids, die gerne kreativ sind und etwas selbst herstellen wollen. Im selben Zeitraum findet eine weitere Aktion im Erdgeschoss von Q 7 statt: Hier können sich Kinder, aber auch Jugendliche und Erwachsene unterschiedliche Halloween-Motive ins Gesicht schminken lassen und damit die Gruselstimmung für alle sichtbar in die Welt hinaus tragen! (Foto: Bastelvorschläge der Jugendkunstschule Mannheim) Sa, 28.10., 13-17 Uhr, Q 6 Q 7 Mannheim – Das Quartier. Halloween im Schloss Boulevard Bou heizt das Höllenfeuer an und die Fledermäuse in der altehrwürdigen Heidelberger Schlossruine sind ganz in ihrem Element, wenn sich am 31. Oktober bei Nachtanbruch wieder die schaurigsten Gestalten zur Gruselparty versammeln. Vampire, Werwölfe und Hexen, Monster und Horrorclowns treiben im aufwendig dekorierten Königsaal ihr Unwesen zu Halloween – und das Publikum selbst ist optisch mindestens genauso beeindruckend wie das Ambiente: „Viele unserer Gäste geben sich mit ausgefallenen, selbst entworfenen und äußerst schrecklichen Gewändern viel Mühe“, sagt Martin Scharff, Spitzenkoch und Organisator des Gruselevents. „Und weil wir das schon wissen, werden die schönsten Kostüme auch wieder am Ende der Nacht prämiert!“. Doch bis dahin heißt es ausgiebig tanzen und feiern, sehen und gesehen werden! An den Turntables dreht kein Geringerer als DJ Boulevard Bou. Der überregional bekannte DJ aus Heidelberg sorgt mit Mixed Music und Dance-Hits für Schwung, und auch Live-Acts hat das Team der Heidelberger Schloss-Gastronomie in petto. Zwischendurch dürfen sich die Gäste mit vier schrecklich leckeren Menügängen stärken, die individuell hinzugebucht werden können. Inklusive sind da nicht nur alle Getränke wie Longdrinks und Cocktails, sondern auch eine Runde Gänsehaut, denn in der Fasskeller-Gruft warten die Monster von „Frankensteins Halloween“ auf ihre Chance, dem ein oder anderen das Blut in den Adern gefrieren zu lassen… Di, 31.10., 19.30 Uhr, Schloss Heidelberg, VVK: www.heidelberger-schloss-gastronomie.de

Tickets und Infos unter www.basf.de/kultur © Marco Borggreve Werke von Sterndale Bennett, Schumann, Mendelssohn 24. Okt 23 · 20.00 BASF-Feierabendhaus, LU Vilde Frang, Violine Kammerorchester Basel Philippe Herreweghe, Dirigent

MUSEUM SPEZIAL Mack im ZKM Zur Ausstellungseröffnung ließ es sich der 1931 geborene Heinz Mack nicht nehmen, selbst im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe zu erscheinen – „Mack im ZKM“ war Mitte September also im doppelten Sinne wahr. Mittlerweile lässt er sich „nur“ noch von seinen Arbeiten vertreten: Rund 130 Werke aus dem Zeitraum 1955 bis 2023 sind ausgestellt, darunter etliche, die nach langer Zeit erstmals wieder rekonstruiert und gezeigt werden. Spiegelobjekte in der gleißenden Wüstensonne, flirrende Farbprismen in der Arktis, lichtreflektierende Stelen, magisch vibrierende Rotoren, golden und silbern strahlende Kuben, virtuelle Volumen, erzeugt durch elektrische Impulse: Heinz Mack, Künstler des Lichts, bringt die Lichthöfe des ZKM auf vielfältige Weise zum Leuchten. Bereits in den 1950er-Jahren suchte er nach einer Harmonie zwischen Mensch, Natur und Technik; 1957 gründete er mit Otto Piene in Düsseldorf die Gruppe ZERO, das Ziel: nichts weniger als die Revolutionierung der Kunst nach dem Krieg. Und revolutioniert hat er gründlich! Er verwendete schon früh natürliche Elemente wie Licht, Feuer, Luft, Wasser oder Sand als vollwertiges gestalterisches Ausdrucksmittel, arbeitete genauso aber auch mit kinetischen Prinzipien und neuen industriellen Materialien wie Aluminium, Acrylglas oder Fresnel-Linsen sowie chemischen Substanzen wie Phosphor und Quecksilber. Seine „Licht-Choreographie“ ist eine in dieser Art zum ersten Mal präsentierte Komposition aus verschiedenen, teils motorisierten Stelen, die Licht und Raum in Vibration versetzt und regelrecht zum Tanzen bringt. Auch beim „Sahara-Projekt“, das seit 1959 einen Fixpunkt in Macks Arbeit bildet und ihn zu einem Pionier der Land-Art in Europa macht, scheinen sich Raum und Zeit aufzulösen. Immer wieder bereiste der Künstler die Wüste, die ideale Voraussetzungen bot, um mit Licht und Raum in reinster Form zu arbeiten. Auf einer großen, den Lichthof 9 fast ausfüllenden Sandfläche werden die Lichtphänomene, die aus dem Zusammenspiel von Macks Lichtobjekten und der gleißenden Wüstensonne entstehen, nun auch im musealen Kontext nachempfindbar. bis 07.04.2024, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe en Hain ww.allianz-hain.de Besuchen Sie unsere Homepage! Sven Hain www.allianz-hain.de Besuchen Sie unsere Homepage! Sven Hain www.allianz-hain.de Besuchen Sie unsere Homepage!

MUSEUM SPEZIAL Carl Bosch Museum: „Facettenreiche Insekten“ Facettenreich sind die kleinen Krabbler und Flieger nicht nur wegen ihrer besonderen Augen, die bei manchen Arten aus Tausenden von Einzelaugen zusammengesetzt sind und eine komplett scharfe Sicht über ein weites Blickfeld erlauben. Auch in Sachen Artenreichtum sind Insekten die facettenreichste Tiergruppe der Erde. Sie spielen eine zentrale Rolle für das Funktionieren unserer Ökosysteme und erbringen auch für uns Menschen überaus wichtige Leistungen. Oft werden sie abgetan als „Ungeziefer“ und lästige Plage, manche finden sie sogar eklig, doch wer genau hinschaut, kommt aus dem Staunen nicht heraus! Die Wanderausstellung „Facettenreiche Insekten: Vielfalt – Gefährdung – Schutz“ im Carl Bosch Museum weckt die Faszination für die Vielfalt der Insekten, zeigt aber auch, wie gefährdet sie sind und wie wir sie schützen können. An einem überdimensionalen Insektenmodell kann man den Körperbau von Insekten studieren oder die Einzelteile eines Insektes digital zusammenfügen und sich so in den Körperbau dieser filigranen Tiere vertiefen. Mitmachstationen laden dazu ein, den Klängen von Insekten zu lauschen, ihre enorme Leistung als Bestäuber von Gemüse-, Obst- und anderen Blühpflanzen einzuordnen oder auch herauszufinden, welche Landwirtschaftsform insektenfreundlich ist. Im Begleitprogramm finden Vorträge, Workshops und Exkursionen – zum Beispiel in den Heidelberger Zoo – statt, und für Schulklassen und Gruppen sind museumspädagogische Programme buchbar. bis 07.04.2024, Carl Bosch Museum, Schloss-Wolfsbrunnenweg 46, Heidelberg www.technoseum.de Mehr Infos unter:

durch das Mannheim vergangener Tage unternehmen kann. Die zweite Schau mit dem fragenden Titel „Was hat das mit mir zu tun?“ gibt Auskunft über die Geschehnisse in Mannheim im Zeitalter des Nationalsozialismus und danach: Was verändert sich, wenn eine Demokratie von einer Diktatur abgelöst wird? Und wie gelingt Demokratie danach wieder? Beginnend mit der Zeit der Weimarer Republik wird besonders das Jahr der „Machtergreifung“ 1933 und die sich etablierende NS-Diktatur beleuchtet. Eine Collection Wall mit mehr als 5.000 Bildern im letzten Ausstellungskapitel verhandelt die Mannheimer Nachkriegsjahrzehnte genauso wie das interaktive Quiz „Democrady“, das die Gäste dazu einlädt, miteinander in einen Dialog über demokratische Werte zu treten. Archivplatz 1, Mannheim, www.marchivum.de Das MARCHIVUM ist Mannheims Archiv, Haus der Stadtgeschichte und Erinnerung, und seine Heimat befindet sich in Mannheims größten Hochbunker, der dafür spektakulär umgebaut wurde. Es versteht sich als ein offenes Haus der Begegnung, des Erlebens, Lernens und Forschens. Seine zwei Dauerausstellungen sind konsequent digital umgesetzt und vermitteln die Inhalte auf interaktive und kurzweilige Weise. Die Ausstellung „Typisch Mannheim!“ schlägt den Bogen von der Gründung der Stadt 1606/07 bis hin zur Gegenwart und präsentiert die großen und kleinen Geschichten, welche Mannheims Identität bis heute prägen. Die Schau beginnt spektakulär mit einem großen Stadtmodell, das mit dreidimensionalen Projektionseffekten in die Historie der Stadt einführt. Ein weiteres Highlight bietet der nachgebaute Benz Patent-Motorwagen, auf dem man eine virtuelle Rundfahrt MUSEUM SPEZIAL Das MARCHIVUM: Stadtgeschichte(n) multimedial erleben 16

Rund um Mondrian – Kunst erleben im Wilhelm-Hack-Museum Im September eröffnete die große Sonderausstellung „Re-Inventing Piet. Mondrian und die Folgen“ im Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum. Passend dazu gibt es viele verschiedene Arten an Veranstaltungen – beispielsweise hält am 25. Oktober der Kunsthistoriker und Piet-MondrianForscher Prof. Dr. Marek Wieczorek einen Online-Vortrag über Mondrians Avantgarde. Darin befasst er sich mit Mondrians neuen gestalterischen Ideen und damit, welche Auswirkungen der Maler und seine Gestaltungsweise auf seine zeitgenössischen KünstlerkollegInnen hatte. Der Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler Wolfgang Ulrich hält am 16. November einen Vortrag, in dem das Phänomen besprochen wird, warum gerade Mondrian zu einem so beliebten Sujet der Popkultur geworden ist. Neben theoretischen Vorträgen gibt es im Rahmen des Tanzkurses „Swinging Mondrian“ aber auch die Gelegenheit, im Museum Mondrians heißgeliebten Boogie-Woogie zu lernen. Außerdem feiert das WHM eine Film-Weltpremiere gemeinsam mit ARTE: Eine ARTE-Doku macht sich auf die Spuren von Piet Mondrian und kann in Anwesenheit des Regisseurs Mathias Frick im Museum angesehen werden. Alle Veranstaltungen finden sich auf der Homepage des WilhelmHack-Museums und in dem aktuellen „Kunst erleben!“-Programm. (Ausstellungsansicht WHM, Foto © Lys Y. Seng) Miteinander in die Zukunft Wir entdecken unsere Welt mit Geschichten 06. bis 30. November 2023 MUSEUM SPEZIAL

Kuma: Provokative Körperlichkeit Gemeinsam mit den Hector-Stiftungen vergibt die Kunsthalle Mannheim alle drei Jahre den Hector-Preis an internationale zeitgenössische KünstlerInnen oder Kollektive. 2022 entschied sich die Jury für die schwedische Künstlerin Anna Uddenberg. Diese vertritt einen stark feministischen Standpunkt und lebt und arbeitet heute in Berlin und Stockholm. Ihre Arbeiten beschäftigen sich vorwiegend mit der Ästhetik der Körperlichkeit, der Geschlechter und des Konsums. Die Werke sind anregend und teilweise herausfordernd. Uddenberg untersucht in ihren jüngsten abstrakten Kunstwerken geschlechtliche Performativität und vermeintlich authentische Selbstbilder in einem Zeiltalter, das durch soziale Netzwerke geprägt wird. Kuratiert von Johan Holten und Pia Goebel präsentiert die Ausstellung in der Kunsthalle mehrere Skulpturen, die zum Großteil exklusiv für diese erschaffen wurden. Die für Uddenberg üblichen, auffallend über Gegenstände drapierten Körper wurden hier noch eigenartiger arrangiert – am Eröffnungsabend und zu ausgewählten Terminen werden die Ausstellungsstücke performativ bespielt. (Anna Uddenberg: Continental Breakfast, Meredith Rosen Gallery, New York, 2023. Performers: Sally von Rosen, Madalina Stanescu. Foto © Dario Lasagni. Courtesy the artist; KraupaTuskany Zeidler, Berlin; Meredith Rosen Gallery, New York) bis So, 21.04.2024, Kunsthalle, Friedrichsplatz 4, Mannheim, Viermal Neues in den Reiss-Engelhorn-Museen Ein Quartett an neuen Ausstellungen bringen die rem im Herbst nach Mannheim: Schon im September eröffnet hat die Fotoausstellung „La vie des blocs“ mit Aufnahmen aus den Vororten von Paris, und auch „Kinderträume“ als Schau der Miniaturen zeigt bereits seit einigen Wochen, wie Kinder zu Anfang des vorigen Jahrhunderts mit Kaufläden und Spielküchen ein Abbild der Erwachsenenwelt zur Verfügung gestellt bekamen, das heute noch auf faszinierende Weise zeigt, wie sich die Zeiten wandeln. Mitte Oktober wird nun noch eine viel länger zurückliegende Epoche in die Gegenwart transferiert: „Rom lebt!“ als interaktive Erlebnisausstellung (15.10.- 28.07.2024) lässt Kinder und Erwachsene die Hauptrolle in römischen Szenen übernehmen. Große Bilder fangen den Alltag der Antike ein, und wer davor posiert, kann Teil der Geschichte werden. Mit den Legionären marschieren, beim Bau des Limes helfen, eine römische Tuba spielen, die Waren eines Marktstandes entdecken oder einen Tiger in der Arena bändigen – all das wird plötzlich möglich. Festgehalten mit Handy oder Kamera entstehen Erinnerungsbilder mit überraschendem 3D-Effekt. Auch die Kinder-Uni am 11. November katapultiert Kids zwischen acht und zwölf Jahren direkt in die Römerzeit – samt drei Kurzvorlesungen und einer Gladiatorenvorführung. Ebenfalls im November startet dann Ausstellung Nummer vier: „Streifzüge durch die Natur“ (05.11.-30.06.2024) präsentiert gläserne Kostbarkeiten aus dem Jugendstil, inspiriert von der Welt der Tiere und Pflanzen. (Foto © MMM & Tricture by eli – eine lose idee – GmbH) Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim, www.rem-mannheim.de MUSEUM SPEZIAL 18

Worms: Der Mythos der Nibelungenstadt An gleich zwei Schauplätzen wird die Geschichte der Stadt greifbar bei der Sonderausstellung „Mythos Worms“: Nicht nur im Museum der Stadt Worms im Andreasstift, sondern auch im Nibelungenmuseum sind Arbeiten des aus Worms stammenden Künstlers Eichfelder zu sehen. In diesen möchte Eichfelder Vergessenem im Stadtbild zu neuer Sichtbarkeit verhelfen und neue Sichtweisen auf eine oft unterschätzte Stadt anbieten. In den Werken im städtischen Museum setzt der Künstler den Fokus auf die Stadtgeschichte, bei jenen im Nibelungenmuseum werden Arbeiten zur Sagengeschichte gezeigt. Ein Highlight der Exposition im Andreasstift ist das Digitalkunstwerk „Borbetografie“, ein Wandbild, das auf rund 100 Quadratmetern die Geschichte von Worms zum Leuchten bringt. Auch bieten die Museen ein umfangreiches Rahmenprogramm an – zum Beispiel gibt es eine Schatzsuche für Kinder sowie diverse Vorträge, unter anderem über Friedrich I. Barbarossa oder das jüdische Erbe der SchUM-Städte. bis Mi, 01.11., Museum der Stadt Worms im Andreasstift & Nibelungenmuseum, Worms, www.mythos-worms.de Raum für Gegenwartskunst Hafenstraße 25-27 68159 Mannheim port25-mannheim.de MAXIMILIAN MARTINEZ UTE PETRY VRONI SCHWEGLER JUTTA STEUDLE 02.09. - 12.11.2023 AUSSTELLUNG Öffnungszeiten: täglich 10 bis 17 Uhr ■ Donnerstag geschlossen Schloss-Wolfsbrunnenweg 46 ■ 69118 Heidelberg ■ Tel.: 06221– 603616 kontakt@carl-bosch-museum.de ■ www.carl-bosch-museum.de Die Wanderausstellung entstand im NORe-Verbund unter Federführung des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels, Museum der Natur Hamburg. MUSEUMSVERBUND der Nord- und Ostsee Region NORe MUSEUM SPEZIAL

„Bilder“ im Quadrat Der Ausstellungstitel ist präzise und vage zugleich: „Bilder“ gibt es aktuell im PORT25 zu sehen, nicht mehr und nicht weniger. Erschaffen wurden sie von vier Künstlerinnen und Künstlern, die alle in direktem Bezug zu Mannheim stehen, sei es, weil sie hier leben, sei es, weil sie hier arbeiten. Maximilian Martinez, Ute Petry, Vroni Schwegler und Jutta Steudle heißen die vier, die exemplarisch ganz unterschiedliche und doch in einzelnen Aspekten verwandte Positionen zum Thema auffächern. Ausgehend von der sichtbaren Welt führen Ute Petrys (1927-2009) Werke mit verschobenen Perspektiven und Proportionen in Bildräume zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Eher rätselhaft erscheinen Maximilian Martinez’ (*1987) malerische Untersuchungen zu Welt und Wahrnehmung. Jutta Steudle (*1972) formt mit Acrylfarbe und Lacken farbig gefasstes Papier durch Falten, Knüllen oder Knicken zu dreidimensionalen Gebilden; hier kommt dann auch der Zufall des Prozesses mit ins Spiel. Vroni Schwegler (*1970) bevorzugt das traditionelle Sujet Stillleben – mit Tieren oder Blumen. Sie geht immer vom realen Modell aus und erfasst es in seiner ganzen Eigenheit, oft einzeln auf den Bildgrund gesetzt. Die Vergänglichkeit ist hier ebenso allgegenwärtig wie die unglaubliche Schönheit der Motive. Eröffnung: Fr, 01.09., 19 Uhr, bis 12.11., PORT25, Mannheim Rudolf-Scharpf-Galerie: „ars viva“ 2024 Seit 1953 vergibt der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e. V. den „ars viva“-Preis an herausragende junge, in Deutschland lebende Kunstschaffende. Die diesjährigen PreisträgerInnen Atiéna R. Kilfa, Daniel Lie und caner teker werden nun mit ihren Werken in der Ludwigshafener Rudolf-Scharpf-Galerie vorgestellt. Atiéna R. Kilfa (*1990) erforscht in ihrer Arbeit die Wahrnehmung medialer Bilder sowie die Verschränkung von persönlicher und kultureller Erinnerung. Die gezeigten Fotografien und die skulpturale Installation setzen ihre Beschäftigung mit den Posen und Gesten von Schaufensterpuppen fort und referieren dabei kulturhistorische und filmische Narrative. Nichtmenschliche Wesen wie Bakterien, Pilze und Pflanzen sind die Akteure in Daniel Lies (*1988) raumgreifenden Installationen, die ökologische Austauschprozesse zwischen Zerfall und Wieder-verwertung inszenieren. In der Ausstellung erfahren die in Kurkuma gefärbten modularen Stoffteile aus Lies Arbeit „Grieving Secret Society“ (2022) ein Fortleben als eigenständige Werke. caner teker (*1994) präsentiert die fortlaufende Serie „Tools for anarchiving“ mit gravierten Spiegeln, Natriumdampflampen sowie einem türkischen Dudelsack. Diese Gegenstände, die in Performances eine aktive Rolle spielen, werden in der Ausstellung zu Forschungsobjekten, anhand derer sich teker mit der Idee des Archivs auseinandersetzt. (Foto: Daniel Lie – Courtesy of the artist, Casa Triângulo, São Paolo, and Galerie Barbara Wien, Berlin) Eröffnung: 12.10., 19 Uhr, bis 10.12., Rudolf-Scharpf-Galerie, Ludwigshafen 20 MUSEUM SPEZIAL

König Ludwig I. – Sehnsucht Pfalz Für Außenstehende sind die politischen Vorgänge im blau-weißen Bundesland ja zuweilen schwierig zu verstehen. Gut, dass es jemanden gibt, der schon im Jahre 1847 einen ziemlich überzeugenden Erklärungsansatz bot: „In Bayern besteht das monarchische Prinzip. Der König befiehlt und die Minister gehorchen“, sagte Ludwig I. in einem Brief an seinen Innenminister Karl von Abel. Die Sache mit dem König ist rein formal veraltet, aber als Richtschnur kann der Satz noch heute einiges erklären… Doch was hat der bayerische Regent mit Speyer zu tun? König Ludwig I. (1786-1868) empfand eine tiefe Verbundenheit zur heutigen Pfalz und hinterließ dort zahlreiche, bis heute sichtbare Spuren. Diese sollen in der Ausstellung „König Ludwig I. – Sehnsucht Pfalz“ im Historischen Museum der Pfalz nachgezeichnet werden und sein Leben und Wirken als Förderer von Kunst, Kultur und Wirtschaft zeigen. Die Schau setzt die Reihe kulturhistorischer Ausstellungen fort, die die regionale Geschichte der Pfalz in den europäischen Kontext stellt. Multimediale Stationen und Video-Installationen nehmen das Museumspublikum mit auf eine Zeitreise. Die Museumsapp bietet zur Ausstellung unter dem Titel „Bayerisches Speyer“ eine Führung auf Ludwigs Spuren rund um den Domplatz – eine der Stationen zeigt die Bavaria, die sich einst an der Ecke von Domplatz zu Kleiner Pfaffengasse befand. bis 31.03.2024, Historisches Museum der Pfalz, Speyer MUSEUM SPEZIAL

„Hand in Hand“ & „Faces to Faces“ – das Stickprogramm Guldusi Zum zweiten Mal gastiert das von der Deutsch-Afghanischen Initiative (DAI e.V.) ins Leben gerufene Stickprogramm Guldusi in der Textilsammlung Max Berk. Der 2002 von Deutschen und Afghanen in Freiburg gegründete Verein verwirklicht in erster Linie Schulprojekte in Afghanistan, fördert aber auch durch Stickprojekte nördlich von Kabul und bei Herat in Westafghanistan die finanzielle Lage afghanischer Frauen – und damit auch ihrer Familien. Die von Hand gestickten Unikate werden in Europa verkauft und dienen dort als „Keimling“ für künstlerisch-kreative Arbeiten, denn im Rahmen von Wettbewerben werden Textilschaffende dazu eingeladen, die gestickten Unikate in eigene Gestaltungen zu integrieren – „Hand in Hand“ eben. In beeindruckender Vielfalt interpretieren 46 Objekte aus sieben europäischen Nationen dieses Sujet. Im zweiten Ausstellungsprojekt „Faces to Faces“ präsentieren zehn Künstlerinnen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz Textilarbeiten, die auf der Basis von fotografischen Porträts afghanischer Stickerinnen entstanden sind. Frauen in Afghanistan zu fotografieren ist nicht einfach. Die Stickerinnen von Laghmani leben auf dem Land, verlassen den Hof nicht ohne Begleitung und verhalten sich im Rahmen konservativer Traditionen. Die Initiatorin von Guldusi, Pascale Goldenberg, trifft die Frauen in den Dörfern regelmäßig seit 19 Jahren, jedoch nur eine kleine Minderheit von ihnen ließ sich bislang fotografieren. Aus diesen Porträts entstanden unter Einbeziehung der ganzen Bandbreite textiler Möglichkeiten neue, interessante Kreationen. 08.10.-28.01.2024, Textilsammlung Max Berk, HD-Ziegelhausen 22 MUSEUM SPEZIAL

Museum Purrmann-Haus Speyer: „Freundespaare der Moderne“ „Sie können auf mich und meine Freundschaft zählen“, versicherte Hans Purrmann Emy Roeder am 30. Dezember 1951. Zwischen dem in Speyer geborenen Künstler und der bedeutenden Bildhauerin der Moderne spannte sich ein Band der Freundschaft, ebenso wie zwischen Roeder und dem deutschen Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff sowie zwischen jenem und Purrmann. Die Lebenswege verliefen unterschiedlich, doch die Liebe zur Kunst schuf eine innige Verbindung zwischen den „Freundespaaren der Moderne“, wie das Museum Purrmann-Haus der Stadt Speyer nun seine neue Ausstellung benannt hat. Diese fokussiert sich nicht nur auf die kraftvollen Werke der drei Kunstschaffenden der Moderne – Gemälde, Aquarelle und Plastiken –, sondern auch auf die Freundschaft als Qualität an sich. Begleitend zur Ausstellung verankert darum ein weit gefächertes, generationenübergreifendes Programm das Thema der Freundschaft in der Gegenwart. Vorträge, Konzerte, Themenführungen sowie ein museumspädagogisches Angebot für Kinder, Schulklassen und für weitere Zielgruppen machen diese Facette der Ausstellung erlebbar, und so wie die Künstlerinnen und Künstler der Moderne innerhalb eines eng geknüpften Netzwerks freundschaftlich miteinander verbunden waren, so sollen auch die Ausstellung und ihr Begleitprogramm zu einem lebendigen Austausch einladen. (Karl Schmidt-Rottluff: Verandamorgen, 1951 & Taunusmelancholie, 1960, Öl auf Leinwand, Museum Wiesbaden, Foto: Bernd Fickert © VG Bild-Kunst, Bonn 2023) 30.09.-01.04.2024, Museum Purrmann-Haus, Speyer MUSEUM SPEZIAL

Monets Garten Ein ganzer Garten mit Seerosenteich und Brücke braucht seine Zeit, um zu entstehen – selbst dann, wenn er nur virtuell ist! Bis zum Januar müssen sich Monet-Fans also noch gedulden, bevor sie die interaktive Multimedia-Erlebnisreise durch die Geschichte und die Arbeiten eines der größten Künstler des vergangenen Jahrhunderts antreten können. Der Spaziergang quer durch das Werk des Impressionisten bietet viele Möglichkeiten zur Interaktion: Besucher, die sich umarmen, können Claude Monets Farbpalette in Gang setzen, wer sich schwungvoll bewegt, wird selbst zum Maler und wer seine eigene Seerose gestalten möchte, kann diese im Teich wiederfinden. Die erste Reisestation repräsentiert Monets Atelier; von dort geht es weiter zur Inszenierung der weltberühmten Gartenlandschaft in Giverny in der Normandie. Über die Brücke gelangt man in das Haus von Monet, wo eine große Wandprojektion interaktiv bespielt werden kann – ein zugleich physisches wie poetisches Erlebnis. Im sich anschließenden Showroom taucht der oder die Reisende dann ganz in die Bilderwelt Monets ein: Das Kap von La Hève bei Ebbe, die Dame im grünen Kleid oder das Atelierboot sind hier zu erleben – und als Finale wird der gesamte Raum zum Seerosenteich, wodurch die Illusion eines endlosen Ganzen entsteht und man völlig in Licht und Ton versinken kann. Hier wird Kunst zur vollendeten Poesie! (Fotos © Lukas Schulze) 19.01.-26.04.2024, täglich 10-21 Uhr, raumfabrik Frankfurt, Heddernheimer Landstraße 153, Frankfurt, www.monets-garten.de Private Passion – Werke zeitgenössischer Kunst aus der Sammlung Fuchs Private Kunstsammlungen einem breiten Publikum vorzustellen, hat im Mannheimer Kunstverein eine lange Tradition und ermöglicht spezifische Begegnungen mit den vielfältigen Facetten künstlerischer Gestaltung und den unterschiedlichen Motiven des Sammelns von Kunst. Leidenschaft und Passion ist dabei ein entscheidender Faktor: Das Sammeln ist stets mit großer Emotionalität und Ausdauer verbunden. Auch übernehmen private Kunstsammler gesellschaftliche Verantwortung und fördern gleichermaßen die breite Schar der Kunstschaffende und den Kunsthandel. Der Mannheimer Kunstverein schätzt sich glücklich, mit „Private Passion“ in den kommenden Monaten zum ersten Male eine Auswahl von Werken zeitgenössischer Kunst aus der Sammlung Fuchs der Öffentlichkeit vorstellen zu können! Eröffnung: 08.10., 17 Uhr, bis 17.02.2024, Mannheimer Kunstverein 24 MUSEUM SPEZIAL

Klima Arena: „Tropic Ice“ Barbara Dombrowski spielt mit Kontrasten: Ihre Fotokunstausstellung schlägt eine Brücke zwischen den Tropen und den Polen, zwischen eisigen Welten und heißen Zonen. Für das Projekt begab sie sich auf allen fünf bewohnten Kontinenten an klimarelevante Orte und besuchte indigene Völker. Jene fungieren nicht nur als Botschafter ihres jeweiligen Lebensraums, sondern stehen auch für Kipppunkte im Klimasystem in ganz verschiedenen Klimazonen. Denn der menschgemachte Klimawandel wirkt sich rund um den Globus aus, schließlich ist alles miteinander verbunden und von einer einzigen Atmosphäre umgeben. Damit passen die Bilder von „Tropic Ice – Dialog between Places Affected by Climate Change“ perfekt in die Sinsheimer Klima Arena, wo sie bis Ende April zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen sind. (Foto © Barbara Dombrowski) bis 30.04.2024, Klima Arena, Sinsheim, www.klima-arena.de MUSEUM SPEZIAL

Neues aus der Palazzo-Küche Zur 25-Jahre-Jubiläumsshow des Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo präsentiert die Kochlegende, die seit 1992 ganze 25 Mal in Folge mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde, ein Fünf-Gang-Gourmet-Menü. Kein anderer deutscher Spitzenkoch hat so viele besternte Köche mit ausgebildet oder als Mentor begleitet! Seine unglaubliche Kontinuität, die nur durch einen Mix aus Kreativität und Disziplin entstehen kann, stellt der 1955 geborene Küchenchef auch in diesem Jahr wieder im Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo in Mannheim unter Beweis. Womit? Das erzählt er am besten selbst… 26 GASTRONOMISCHES zueinander? HW: Wie ein spektakulärer Showact kann auch ein Gericht große Emotionen auslösen und bleibende Erinnerungen schaffen. Ich erinnere mich noch heute an ein Trüffel-Gericht, das ich vor mehr als 20 Jahren bei Joël Robuchon in Paris gegessen habe! Ähnlich wie bei der Artistik braucht man auch in der Küche Techniken, um Dinge umzusetzen. Sicher, im Palazzo sind alle Sinne in Bann gezogen, das geht vom Gaumen zum Zwerchfell, von einer berauschenden Optik hin zu fassungslosem Staunen. Eine wahrlich geballte Mischung, aber harmonisch ineinander verwoben hat jeder Programmpunkt und jeder Gang des Menüs den Raum, sich zu entfalten. DiQ: Gibt es Kochtrends, die sich auch in der Palazzo-Küche abzeichnen? HW: Wir stellen fest, dass die Nachfrage nach der vegetarischen Variante unseres Menüs gegenüber den Vorjahren immer mehr zunimmt. Außerdem versuchen wir, regionale und saisonale Produkte vorrangig einzusetzen. Das war allerdings immer so, denn schon allein aufgrund der erforderlichen Mengen käme ich nie auf die Idee, beispielsweise ein Spargelgericht im winterlichen Menü zu integrieren. ab Fr, 06.10., Di-Sa 19.30 Uhr, So/Feiertag 18 Uhr, Taylor-Areal, Schneebergerstr. 1, Mannheim, Tickets: www.palazzo-mannheim.de Delta im Quadrat: Herr Wohlfahrt, Sie sind bereits zum 23. Mal federführend in der Palazzo-Küche in Mannheim. Alles Routine? Harald Wohlfahrt: Absolut nicht. Es ist bereits in der Planungsphase eine große Herausforderung, eine neue Menüabfolge zu kreieren, die in sich stimmig ist, den Geschmack der Palazzo-Gäste trifft und sich dabei mit den logistischen Gegebenheiten realisieren lässt. Routine herrscht allenfalls bei meinem Küchenteam, das meinen Qualitätsanspruch genau kennt und es versteht, diesen bis ins kleinste Detail umzusetzen. Einfach, weil alle schon viele Jahre mit mir zusammenarbeiten und wissen, wie wichtig es ist, ein in ein Showprogramm integriertes Menü punktgenau auf den Tisch zu bringen. DiQ: Sie gelten unter den besten Köchen als die Nummer eins. Was unterscheidet Sie von den anderen Spitzenköchen? HW: Der Einsatz, den jeder von den Kollegen bringt, ist sicher ähnlich hoch, sonst wären wir nicht in derselben Liga. Dann gilt es, zusätzlich seine eigene Linie zu finden. Dann kommt sicher noch unsere Konstanz dazu – viele unserer Schlüsselpositionen sind seit vielen Jahren mit denselben Mitarbeitern besetzt. DiQ: Akrobatik, Musik, Artistik und Gourmetkunst – alles präsentiert an einem Abend. Passt das zusammen oder steht das nicht eher in Konkurrenz

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