Bühne/Theater/Klassik/Comedy 64 Von was träumt Freud? Bald zu sehen in Heidelberg: „Freud träumt :: Anna O.“. Wie fing alles an? Gemeinsam mit dem Arzt Josef Breuer veröffentlichte Sigmund Freud in den „Studien über Hysterie“ fünf Fallbeispiele. Eine der Patientinnen ist Anna O.; sie erfindet den Begriff der „Redekur“. Erst 1953 wird bekannt: Anna O. war in Wirklichkeit Bertha Pappenheim, Aktivistin für Frauenrechte und Gründerin des Jüdischen Frauenbunds. Im neuen Theaterprojekt RAUM+ZEIT treffen Bertha, ihr Alter Ego Anna O., Freud und Breuer aufeinander – das ergibt eine Psychoanalyse mit heutigem Blick auf das Phänomen der Hysterie, mit Virtual Reality und speziellem Live-Schauspiel. Zuletzt ausgezeichnet mit dem Friedrich-LuftPreis für die beste Berliner Inszenierung 2022, überrascht das Kollektiv RAUM+ZEIT auch hier mit seinen eigenen Twists und Charme. Für diese besondere Inszenierung öffnet der historische Hörsaal auf dem Philosophenweg im Institut für Theoretische Physik der Universität Heidelberg seine Pforten. (Foto © Susanne Reichardt) Premiere: 20.09., 20 Uhr, Theater Heidelberg im Großen Hörsaal, Philosophenweg 12, Heidelberg ATOLL Festival – Cirque ahead! Sie arbeiten mit klassischem Zirkus-Equipment, jonglieren mit Keulen und tanzen übers Seil, sie spielen aber auch mit Sand, weißem Garn oder Mausefallen. Zeitgenössischer Zirkus schlägt die Brücke zwischen Alltäglichem und ganz Fantastischem, er bringt Zauber und Staunen. Voll auskosten kann man die Kunstform beim ATOLL Festival des Kulturzentrums Tollhaus in Karlsruhe, wenn vom 13 bis 24. September Kompagnien aus ganz Europa ihre Produktionen zeigen. Eröffnet wird das Festival von Nordeuropas berühmtester und größter Zirkuskompanie „Cirkus Cirkör“, die am Frieden strickt: „Knitting Peace“ lässt ein faszinierendes Konstrukt aus weißen Fäden entstehen; neben atemberaubender Akrobatik in einer mystischen Welt reißt auch die Livemusik mit. Mit furiosen Produktionen aus Schweden, der Schweiz, Belgien und Großbritannien bietet die erste Festivalwoche ein Tour de Force durch die westeuropäische Zirkuslandschaft, die ebenso die Tradition des Zirkus liebevoll umspielt, wie sie Rasanz und Virtuosität in den Dienst einer vergnüglichen Theatralität stellt. In der zweiten Woche startet ATOLL mit einem Fokus auf die junge Zirkusszene aus Deutschland. So wird neben der Vorstellung der aktuellen Auswahl des Kreationsbündnisses Zirkus On mit Romy Seibts „How To Island“ eine Uraufführung der Berliner Zirkuskünstlerin stattfinden. Als deutsche Erstaufführung ist die ATOLLKoproduktion „Proof of Insanity“ des niederländisch-belgischen Duos Zinzi & Evertjan zu erleben. Ebenfalls zu den deutschen Erstaufführungen des Festivals zählt das Gastspiel der französischen Compagnie Baro d’evel mit dem Stück „Là“, einem visuell-poetischen Spektakel in Weiß und Schwarz für zwei Menschen und eine Krähe, weit entfernt von jeder herkömmlichen Tierdressur im Zirkus. Vorstellungen für Kinder und ein Anfang September bekannt werdendes Rahmenprogramm komplettieren das Festival. 13.-24.09., Tollhaus, Karlsruhe, Programm und Infos: www.atoll-festival.de
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