Delta im Quadrat Nr. 65
EHRENAMTSPEZIAL 20 Ehrenamt beim MARCHIVUM – auf Entdeckungs- reise durch die Stadtgeschichte Was macht man mit über 100.000 Theaterzetteln? Genau vor dieser Frage stand das MARCHIVUM – Mannheims Archiv, Haus der Stadtgeschichte und Erinnerung. Die Antwort: Man gebe sie einer Gruppe von Freiwilligen, die für das Theater schwärmen und die Zettel im Schwarm erfassen. So oder so ähnlich ist das Crowdsourcing-Projekt „Zettelschwärmer“ entstanden: Seit Februar 2022 können hier Freiwillige von zuhause aus online Theaterzettel erschließen. Aber was sind Theaterzettel eigentlich? Das waren Handzettel, die tagesaktuell die anstehendeTheateraufführung bewarben. Für das Natio- naltheater existiert eine besonders große Sammlung solcher Zettel, die von 1779 bis 1982 reicht und in den Reiss-Engelhorn-Museen verwahrt wird. Das MARCHIVUM besitzt die Digitalisate und hat um sie herum sein Crowd- sourcing-Projekt entwickelt. Aktuell erfassen rund 50 ZettelschwärmerInnen wichtige Informationen von den Zetteln in einer Eingabemaske. Und sie sind fleißig: Schon über 100 Spielzeiten sind erfasst! Nach und nach werden sie in ein Portal geladen, wo Interessierte dann gezielt nach bestimmtenWerken, AutorInnen oder KomponistInnen recherchieren können. Noch immer gibt es viele Zettel zu erfassen und das MARCHIVUM sucht ständig neue Freiwillige! Auch analog vor Ort kann man das MARCHIVUM unter- stützen: Ehrenamtliche schreiben alte Ratsprotokolle ab, damit sie künftig von allen auch ohne spezielle Schriftkenntnisse gelesen werden können. Sie identifizieren unbekannte Motive in der Bildsammlung oder helfen imMuseumsshop mit. Und bald können sie auch selbst forschen: In einem Citizen-Science-Projekt sollen MannheimerInnen einen Stadtplan aus dem 18. Jahrhundert mit Leben füllen, sodass Interessierte später in einer virtuellen Erkundungstour spannende Orte, Menschen und Geschichten aus dem historischen Mannheim kennenlernen können. Infos per Mail: marchivum@mannheim.de Support für PORT25! Der Verein „supPORTer e. V.“ wurde im Jahr 2016 als Erweiterung von PORT25 – Raum für Gegenwartskunst Mannheim gegründet, und sein Ziel steckt schon imNamen: Als gemeinnützige Organisation unterstützt er seither die Arbeit des Ausstellungshauses. Einer der Schwerpunkte der gemeinsamen Tätigkeit ist es, die Bildende Kunst und die Bildenden KünstlerInnen der Region zu stärken. In ehrenamtlicher Tätigkeit organisiert und verwaltet der Verein Spenden und Stiftungsmittel, die dann in Ausstellungsproduktionen fließen. Ein großes Anliegen war es der Gründungscrew vonAnfang an, den „White Cube“ für Kinder und Jugendliche aus dem Jungbusch zu öffnen. Im Laufe der Jahre hat er sich folgerichtig zu einem Initiator für Nachbarschaftsprojekte entwickelt und konzentriert sich hier besonders auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen – beispielsweise im Projekt „WOW – Staunen, entdecken, machen“. Künstlerische Praxis wird hier mit der Vermittlung vonWissen verknüpft und erfahrbar. Die Resonanz ist groß und das Feedback durchweg positiv! Eine dritte Säule der Vereinstätigkeit ist der Austausch mit den Mitgliedern. In der Regel sind dies Personen, die entweder selbst im Kulturbetrieb tätig sind oder aber eine große Affinität zur Kultur der Region haben. Einmal im Jahr organisiert der Verein ein Abendessen für Mitglieder und solche, die es noch werden wollen. Sorgfältig wird ein besonderer Ort in der Region ausgewählt; traditionell wird von Dinner zu Dinner die Location gewechselt. Weitere Mitglieder sind jederzeit willkommen, eine Beitrittserklärung findet sich unter www.supporter-ev.org online.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy OTA4MjA=