Delta im Quadrat Nr. 64
Tanz im Pfalzbau: „Triple“ & „The Sacrifice“ Noch zwei Tanz-Gastspiele locken im Juni in den Pfalzbau: Zuerst kommt das „Ballet of Difference“ aus Köln nach Ludwigshafen, kurz darauf die südafrikanische „The Dance Factory Johannesburg“. Die Kölner Compagnie unter Richard Siegal feiert unterschiedliche Kulturen, ästhetische Prägungen und Queerness; sie versteht sich als zukunftsgewandte Alter- native zu den etablierten Institutionen. Mit dem dreiteiligen Abend „Triple“ zieht Siegal eine Verbindungslinie zwischen seinen internationalen Erfolgen der letzten Jahre und einer jüngst entstandenen Arbeit mit dem Ballet of Difference. „All for One“ ist eine 20-minütige auf Spitze getanzte Sequenz, in „Metric Dozen“ rasen die Tänzer*innen durch das clubbige Dunkel der Bühne und „My Generation“ feiert eine Party in den knalligen Kostümen des Modeschöpfers Bernhard Willhelm. Zum darauffolgenden Wochenende knüpft die Choreografin Dada Masilo an einen einst skandalösen Klassiker an: Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ wühlte bei seiner Uraufführung 1913 ganz Paris auf und beschäftigt seit 110 Jahren Komponisten und Compagnien. Dada Masilo erforscht nun, wie sich Gesellschaften und Kollektive durch Tanzrituale herausbilden und festigen, und indem sie das Opfermotiv in afrikanische Zusammenhänge transferiert, verwandelt sie es in ein Thema von heute. Die Musik wird dabei live auf der Bühne gespielt – inspiriert von Tschaikowsky, neu interpretiert im Geiste der afrikanischen Musik! Triple: Di, 13.06., 19.30 Uhr, The Sacrifice: Fr, 16.06., Sa, 17.06., je 19.30 Uhr, Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen II. Heidelberger Frühling Liedfestival Vom 14. bis 18. Juni zeigt die zweite Ausgabe des Heidelberger Frühling Liedfestivals mit 23 Veranstaltungen an fünf Spielstätten die gesamte Vielfalt des Lieds. Die Nachmittage gehören dabei jungen, vielversprechenden Nachwuchstalenten auf der Bühne der Alten Aula der Universität Heidelberg: Die aufsehenerregende amerikanische Sopranistin Sophia Burgos und der Pianist Daniel Arkadij Gerzenberg stellen hier beispielsweise drei eigene Arrangements von Volksliedern aus Puerto Rico ins Zentrum ihres Programms (15.06., 16 Uhr). Unter dem Titel „360° Hugo Wolf “ präsentieren der Tenor Daniel Johannsen und der Pianist Andreas Fröschl Werke des Komponisten und laden das Publikumein, in einen wahren Kosmos menschlicher Erfahrungen einzutauchen: von sinnlicher Ekstase bis zur Blödelei, von tiefgründiger Lebensreflexion bis zur entnervten Klage über ausbleibenden Nachtschlaf (16.06., 16 Uhr). Der Bariton Mikhail Timoshenko und die Pianistin Elitsa Desseva wiederum widmen sich u.a. russischen und georgischen Komponisten unter dem Motto „Alaverdi“ – ein Ausruf, mit dem in Georgien ein Trinkhorn im Kreis herumgereicht wird als Aufforderung, einen Toast auszubringen (18.06., 17 Uhr). 14.-18.06., verschiedene Spielorte in Heidelberg, Infos, Tickets und komplettes Programm: www.heidelberger-fruehling.de/liedfestival 64
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