Delta im Quadrat Nr. 63

„Zerreißprobe“ im Wilhelm-Hack-Museum Als eine der zentralen künstlerischen Ausdrucksformen der Pop-Art ist zweifelsohne die Collage zu nennen. Namen wie Roy Lichtenstein oder Andy Warhol kommen an dieser Stelle in den Sinn. Die Wurzeln der Collage finden sich jedoch schon früher: Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts experimentierten Künstler wie Pablo Picasso oder George Braque mit Tapetenstücken, Zeitungsfetzen oder Streichholzschachteln in ihren Arbeiten. Weitere Avant- gardebewegungen griffen die Collage auf und entwickelten sie weiter, etwa der Dadaismus, Surrealismus oder Futurismus. Ihre Blüte erlebte die Technik jedoch in der Pop-Art der 50er und 60er Jahre als das perfekte Medium, um die Flüchtigkeit und Hektik der Moderne einzu- fangen, nach außen zu dokumentieren und oftmals auch zu kritisieren. Anlässlich des 100. Geburtstags des Sammlungsstifters Heinz Beck präsentiert das Wilhelm-Hack-Museum die Ausstellung „Zerreißprobe. Pop-Collagen von Warhol bis Polke“, bestehend aus rund 100 Arbeiten, die unmittelbare Stellungnahmen zur eigenen Zeit nehmen und nichts an Aktualität eingebüßt haben. Ganz imGegenteil: ZentraleThemen wie Konsumreflexion, die Rolle der Medien, Gefahren vonMacht- und Atompolitik sowie die Infragestellung fester Geschlechterrollen begegnen uns auch heute noch tagtäglich. Eröffnung: 05.05., 18 Uhr, bis 02.07., Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen Blühende Schatzkammer: Die BUGA 23 im Museum Zeughaus NichtnuraufderBundegartenschaublühtes,sondernauchindenReiss-Engelhorn-Museen!Seit April ist imErdgeschoss imMuseumZeughaus C5 die kleine, aber feine Ausstellung „Blühende Schatzkammer. Willkommen BUGA 2023“ zu sehen. Blumen begleiten und verschönern nicht nur unseren Alltag – seit frühen Zeiten wurden sie auch dekorativ eingesetzt. Florale Motive sind daher auch in allen Sammlungsbereichen der Reiss-Engelhorn-Museen zu finden und illustrieren aufs Schönste die Symbolkraft der Pflanzen. Flora, die Göttin der Blumen, schüttet ihr Füllhorn aus: Blumen, wohin das Auge schaut. Die Ausstellung bietet mit Objekten aus Kunst- und Kulturgeschichte, Archäologie, Antike, Fotografie, Naturkunde und den Weltkul- turen ein „blühendes“ Potpourri der Sammlungen. Das Spektrum reicht von üppigen Stillleben und fragilem Porzellan über altägyptische Reliefs, antike Gefäße und chinesische Lotusschuhe bis hin zu Pflanzenpräparaten und archäologischen Funden. www.rem-mannheim.de „ausgespaced“ – Kunst aus dem Atelier der ATW ATW – dieses Kürzel steht für die „Arbeitstherapeutische Werkstätte Mannheim“, eine Werkstatt für psychisch erkrankte Menschen, die nicht nur Arbeitsplätze bietet, sondern auch ein Atelier, in dem eine Gruppe von derzeit zwölf Künstlerinnen und Künstlern mit den unterschiedlichsten Techniken und Fragestellungen experimentiert. Wie sehen und erleben wir unsere Umwelt und wie wirkt sie auf uns ein? Wie können wir mit unserer Kunst an der Gesellschaft teilhaben und wie werden wir von unserer Umwelt damit wahrgenommen? Das sind einige der Fragen, die bewegen – und deren Beantwortung in Form von künstlerischen Arbeiten vorgenommen wird. Zu sehen sind sie im Rahmen der BUGA 23 in der Ausstellung „ausgespaced“ auf dem Experimentierfeld im Spinelli-Park. Eine wunderbare Gelegen- heit, andere Sichtweisen zu erfahren und darin auch ein Stückweit sich selbst und die eigene Perspektive auf sich und die Welt zu erkennen! (Foto © Joachim Klein, ATWMannheim) bis 29.05., Spinelli-Park gegenüber vom i-Punkt Grün, Mannheim, www.atwmannheim.de 68 KUNST/AUSSTELLUNG

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