Delta im Quadrat Nr. 61
Mittelalterlicher Jahrmarkt Wo gibt es einen Bücherstand mit Märchen für mutige Menschen? Wo einen Zinngießer, dem man bei der Arbeit zusehen kann? Wo spielt eine Band, die wirkt, als käme sie aus einer anderen Zeit, mit ihren Liedern von Schamanen, die umdie gute Ernte bangen? Und wo erklärt eine Dame in prächtigem Gewand in Mittelhochdeutsch einer kleinen Menge, wie man ammittelalterlichen Glücksrad dreht? Nun: beim Mittelalterlichen Jahrmarkt im Mannheimer Herzogenriedpark – endlich wieder! Nach drei Jahren Zwangspause ist die Lust so groß, dass der Markt mitten in den Park verlegt wird und so das gesamte Parkzentrum zum Schauplatz dieses großen Fests wird. Der Parkeintritt entspricht deshalb an beiden Tagen dem Markteintritt. Dafür gibt’s eine Zeitreise erster Klasse, ein Fest unter freiem Himmel, in dem es um das Zeitalter der Germanen, Wikinger und Kelten geht, um die Zeit von Karl demGroßen oderWalther von der Vogelweide. Geheimnisse undWidersprüche zeichnen das Mittelalter aus, dazu kommt eine ordentliche Portion Nostalgie nach alten Künsten und einer Lebensweise, die greifbar und anschaulich vermittelt wird. Publikum und Ausstellende werden prächtig kostümiert sein, es wird Speisen geben, die einst Ritter und Edelleute auf der Schmaustafel hatten, undmit handwerklichenKünsten locken Böttcher, Drehleierbauer, Schmiede und Brandmaler, Tuchhändler undMarktfrauen an ihre Stände. Mit Beutelschneidern und Ziselierern gibt es historisches Handwerk zum Anfassen, neben Gauklern und Rittern mischen Hexen den Park auf. Auch in diesem Jahr ist wieder der „Hässliche Hans“ als Bettler dabei, es dreht sich ein historisches Karussell, eineWahrsagerin blickt ins Heute undMorgen und für Kinder ist natürlich besonders viel zum Mitmachen und Spaß haben geboten. In denAbendstunden verwandelt sich derMittelalterliche Jahrmarkt dann in eine „sagenhafte“ Szenerie –mit authentischer Musik auf traditionellen Instrumenten und einer passenden Illumination aus Fackeln und Kerzen. Fr, 17.03., 15-21 Uhr, Sa, 18.03., 11-21 Uhr, So, 19.03., 11-18 Uhr, Herzogenriedpark, Mannheim Das Delian Quartett & Peter Shub: „Sidekick“ WerhierdieHaupt-undwerdieNebenfigur,der„Sidekick“ist,bleibtunklar.Denn auch wenn garantiert einer des Quintetts die erste Geige spielt, so tragen sie doch alle ihrenTeil für einen tollenAbend bei, das klassische Streichquartett ebensowie der Clown. Wie – ein Clown im Konzertsaal? Lachen bei Klassik? Ja, darf man das überhaupt? Mozart würde die Frage vermutlich gleich gar nicht verstehen, Haydn sein Streichquartett „Der Scherz“ vorschlagen undHindemith nonchalant die Partitur seiner „Ouvertüre zum Fliegenden Holländer, wie sie eine schlechte Kurkapelle morgens um 7 am Brunnen vom Blatt spielt“ aufs Notenpult legen. DenndieMusikgeschichte ist reich anHumor, beabsichtigtemwie unfreiwilligem! So passt es hervorragend, wenn sich zum Delian Quartett der Amerikaner Peter Shub gesellt, der Clown, der mit abgewetztem Trenchcoat und dem imaginären Hund an der real existierenden Leine weltweit bekannt geworden ist. Gemeinsam verbinden sieMusikmit ComedyundComedymitMusik für einPuzzlesteinchen imBASF-Festival imMärz! (Foto©Moritz Küstner) Fr, 17.03., 20 Uhr, BASF-Feierabendhaus, Ludwigshafen 24 FRÜHLINGSKULTUR
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