Delta im Quadrat Nr. 54
EKS: Eine erste Orientierung bieten die vier Hallenschwerpunkte. So ist die art KARLSRUHE thematisch in die Bereiche Kunst nach 1945 (Halle 1), Druckgrafik, Auflagenobjekte und Contemporary Art 21 (Halle 2), unsere neugestaltete Halle „Kunst und Kommunikation“ (Halle 3) sowie die Klassische Moderne (Halle 4) gegliedert. Natürlich lebt eine Kunstmesse auch von der Vielfalt der Positionen. Hier legen wir Wert auf fließende Übergänge. DiQ: Und wie gehen die ausstellenden Galerien mit der „Konkurrenz“ um? Haben sie ihre eigenen Methoden, um sich optimal zu präsentieren? Oder ist man in diesem Umfeld sowieso gewissermaßen unter Freunden? EKS: Blickt man auf die vergangenen Monate zurück, die vor allem für Galerien und Kunstschaffende keineswegs einfach waren, bin ich mir sicher, dass die Freude über die Rückkehr zur realen Begegnung mit der Kunst bei unseren Ausstellern gegenüber dem Konkurrenzgedanken überwiegt. Wir wollen den Kunstmarkt wieder zusammenbringen, den persönlichen Austausch der Branche fördern. In Sachen Präsentation setzt unterdessen jede Galerie eigene Akzente, was ja gerade das Schöne an einer Kunstmesse ist. DiQ: Eine große Sonderschau zeigt die Sammlung Klöcker mit dem Thema „Frauendarstellungen“. Wir hatten in den letzten Monaten im Delta gleich mehrere prominente Ausstellungen, die sich mit der Frau in der Kunst befasst haben. Woher kommt dieses spezifische Interesse zur Zeit? EKS: Besonders in den letzten Jahren tun sich immer mehr großartige Künstlerinnen durch qualitative Arbeiten hervor – das Weibliche wird somit mehr und mehr sichtbar. Das Sammlerehepaar Klöcker hat die Zeichen der Zeit wohl etwas früher erkannt. Sie fanden ihre Leidenschaft für das Weibliche in der Kunst bereits in den 1980er Jahren. Von Anfang an ging es in ihrer Sammlung umFrauendarstellungen in der Nachkriegs- und Gegenwartskunst. Das Weibliche zieht sich daher wie ein roter Faden durch die ganze Kollektion, ob von Künstlerinnen oder Künstlern gemalt oder geformt. DiQ: Können Sie unseren Leserinnen und Lesern zuletzt noch etwas zum Drumherum sagen? Was hält das Rahmenprogramm der art bereit? EKS: Neben den bereits genannten Programmpunkten sind auch Talks fester Bestandteil der art KARLSRUHE. Mit dem zweitägigen „ARTIMA art meeting“ bieten wir beispielsweise ein offen zugängliches Symposium. Insgesamt werden sechs Referenten erwartet und sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „Kunstbetrieb mit, gegen und nach Corona“ befassen. Auch Preisverleihungen finden statt. Neben dem Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift und dem art KARLSRUHE-Preis für die beste One-Artist-Show wird erneut der Loth-Skulpturenpreis verliehen, der von der L-Bank gestiftet wird. Diese stellt wiederholt 20.000 Euro Preisgeld zur Verfügung, das gleichermaßen dem Künstler und Galeristen zugutekommt. DiQ: Und was sollte man über die art heraus bei einem Besuch in Karlsruhe nicht verpassen? Haben Sie für Kunstinteressierte aus dem Delta einen besonderen Tipp oder einen Karlsruher Lieblingsort? EKS: ObwohldieFächerstadtalsBeamtenstadtgilt,brauchtsichdieKarlsruherKunst- und Kulturszene keinesfalls zu verstecken. Wir haben eine lebedinge Kulturbranche mit zahlreichen Museen, Galerien und Anlaufstellen für Kunstinteressierte und -schaffende, beispielsweise die Städtische Galerie. Große Aufmerksamkeit gebührt natürlich dem Aspekt der Medienkunst; nicht umsonst wurde Karlsruhe zur ersten und bislang einzigen „UNESCO City of Media Arts“ in Deutschland ernannt. Vorreiter ist hier natürlich das Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM), das ebenfalls auf der art KARLSRUHE vertreten sein wird. Außerdem wird der Künstler Jonas Denzel ein spannendes Medienkunstwerk extra für unsere Messe auf die Beine stellen – man darf also gespannt sein! DiQ: Vielen Dank für das Gespräch! Vernissage: 07.07., 08.-10.07., je 11-20Uhr,MesseKarlsruhe/Rheinstetten, www.art-karlsruhe.de, Fotos: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner 71 KUNST/AUSSTELLUNG
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