Delta im Quadrat Nr. 54

Die große Kunstmesse im Süden: art KARLSRUHE 2022 Normalerweise eröffnet ja die art KARLSRUHE das Kunstmessejahr imFebruar, doch dieses Jahr ist vieles anders: Als Sommer-Edition bietet die 19. Auflage dem internationalenKunstmarkt ein Zuhause in denHallen des KarlsruherMessegeländes. Hier werden temporär 215 renommierte Galerien aus zwölf Ländern einziehen, Besucherinnen und Besucher flanieren, Sammlungen sich erweitern – und vielleicht sogar der eine oder die andere, von der Begeisterung angsteckt, neu in den Kunstmarkt einsteigen. Warum sich ein Besuch lohnt und was das Besondere der „art“ ist? Darüber erzählt Kurator Ewald Karl Schrade im Interview mit „Delta im Quadrat“. ausgeschlossen, dass wir langfristig wieder auf unseren „Stammplatz“ im Februar zurückwechseln. Die Erfahrung wird zeigen, in welcher Jahreszeit sich die art KARLSRUHE am „wohlsten“ fühlt. DiQ: Was zeichnet die diesjährige art außerdem aus? EKS: Herzstück unserer Messe ist wie immer das Programm der ausstellenden Galerien. Insgesamt dürfen wir im Sommer 215 Aussteller aus Nah und Fern in den Karlsruher Messehallen begrüßen. Wie gewohnt spannen wir als internationale Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst den Bogen über 120 Jahre Kunstgeschichte. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal ist die Anordnung der Galerien im Wechselspiel mit großzügigen Skulpturenplätzen. Ergänzt werden diese durch unseren Skulpturengarten. Dort soll unter freiem Himmel in Einklang mit den dreidimensionalen Kunstwerken ein gastronomisches Angebot entstehen, welche das sommerliche Kunsterlebnis abrundet. Ein weiterer Höhepunkt sind die 180 One-Artist-Shows. Auf mindestens 25 Quadratmetern widmet eine Galerie ihr Programm hierbei einem ausgewählten Künstler bzw. einer Künstlerin. Im Fokus steht der vertiefte Einblick in das künstlerische Schaffen einer Einzelperson. DiQ: Wie finden sich die Besucherinnen und Besucher einer so üppig bestückten Kunstmesse denn zurecht, ohne von der Vielfalt komplett überfordert zu werden? 70 KUNST/AUSSTELLUNG Delta im Quadrat, Beate Schittenhelm: Die „art KARLSRUHE“ im Juli – das ist ungewöhnlich. Wie kommt es zu dieser Terminverschiebung vom Spätwinter in den Sommer hinein und was ändert sich dadurch? Ewald Karl Schrade: Die Neuterminierung der art KARLSRUHE ist wie so vieles der Pandemie geschuldet. Anfang des Jahres hatte Corona das gesellschaftliche Leben noch voll im Griff. Die Verordnungen des Landes Baden-Württemberg hatten das Durchführen von Messen sogar zeitweise untersagt. Die Planungssicherheit für eine Messe dieser Größenordnung war einfach nicht mehr gewährleistet. Im Schulterschluss mit den Galerien, Beiräten und Partnern haben wir uns daher für den Sommertermin vom 07.-10. Juli entschieden. Doch ich muss sagen: Wir haben aus der Not wirklich eine Tugend gemacht und lassen die neue, warme Jahreszeit in unser Messekonzept einfließen. So haben wir etwa die Öffnungszeiten angepasst – Kunstinteressierte haben jetzt auch in den hellen Abendstunden die Möglichkeit, unsere Messe zu besuchen. DiQ: Ist die Sommer-Edition denn eine einmalige Ausnahme oder soll es beim neuen Termin bleiben? EKS: Auch im kommenden Jahr haben wir uns vorsorglich um einen Termin zur wärmeren Jahreszeit bemüht. So findet die 20. Ausgabe der art KARLSRUHE in 2023, das steht schon fest, Anfang Mai statt. Wir halten es aber nicht für

RkJQdWJsaXNoZXIy OTA4MjA=