Delta im Quadrat Nr. 54
Kunstverein Ludwigshafen: Technologies of Togetherness Die österreichische Künstlerin Marlies Pöschl bildet in ihren multiperspektivischen Filmen und Installationen viele Konfliktfelder ab: Klimakrise versus lebenswerte Zukunft, Wirtschaftlichkeit versus Nachhaltigkeit, soziale Spannungen versus Gemeinschaft. In den Narrationen ihrer Werke klingen drängende Zukunftsfragen an, darunterauchjene,wiesichInfrastrukturen,diewirzumLebenbenötigen,beispielsweise Nahrungsmittelproduktion und Care-Arbeit, durch den technologischen Fortschritt verändern könnten. Die Ausstellung „Technologies of Togetherness“ im Kunstverein Ludwigshafen ist die erste institutionelle Einzelpräsentation in Deutschland und präsentiert bildgewaltige Verschmelzungen von Mythos, Dokumentation und Science-Fiction. Der Film „Evernormal Granary“ wurde so für die Ausstellung neu produziert und zeigt den Getreidespeicher am Ludwigshafener Rheinufer als sich selbst regulierende Architektur. Hierfür hat die Künstlerinmit der US-amerikanischen Choreographin Amelia Eisen zusammengearbeitet und bezieht sich mit einem Tanz im Staub zum Sound der Getreideaufbereitung auf das überaus lesenswerte Buch „Braiding Sweetgrass“ (bzw. die deutsche Übersetzung „Geflochtenes Süßgras. Die Weisheit der Pflanzen“) von Robin Wall Kimmerer. Eröffnet wird die Ausstellung am 10.06. ab 19 Uhr mit einem Sommerfest im Hof des Kunstvereins. 11.06.-14.08., Kunstverein Ludwigshafen WHM: Michael Beutler – Stardust Mit seinen raumgreifenden Interventionen schafft Michael Beutler fantastisch anmutende Bauwerke und Installationen, die stets in Bezug zu den räumlichen und sozialen Gegebenheiten vor Ort entstehen. Der Ausstellungsort wird dabei zur Werkstatt. Den Ausgangspunkt bilden die vom Künstler entwickelten Maschinen – selbstgebaute Apparaturen zwischen Spezialwerkzeug und autonomer Skulptur –, die einfache Arbeitsabläufe wie Falzen, Wickeln, Drucken oder Weben ausführen. Papier, Metall, Holz oder Kunststoffe werden so zu skulpturalen Modulen geformt, mit denen Beutler im Team ebenso komplexe wie fragile Konstruktionen errichtet. Diese erinnern in ihrer visionären Ambition mal an die Kristallpaläste der frühen Moderne, mal an höhlenartige „Merzbauten“. Beutlers Interventionen können als utopische Arbeits- und Lebensmodelle verstanden werden, die den traditionellen Produktions- beziehungsweise Werkbegriff hinterfragen. Mit einem Eröffnungstag mit Künstlergespräch, Museumsatelier für Kinder sowie Essen und Getränken beginnt die Ausstellung am 16.07. um 14 Uhr. (Michael Beutler, Arbeitsmodell Wilhelm-Hack-Museum, 2022, Foto: Michael Beutler) 16.07.-25.09., Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen 67 KUNST/AUSSTELLUNG
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