Delta im Quadrat Nr. 54

Ein Monat Musik: Das Zeltfestival Rhein-Neckar Endlich läuft’s wieder! Das 6. Zeltfestival Rhein-Neckar ist zurück in seiner alten Form und rockt seit Ende Mai das Palastzelt auf dem Mannheimer Maimarktgelände. Noch bis 26.06. dehnt sich das Langzeit-Festival, das stilistisch die verschiedensten Geschmäcker bedient und für die einzelnen Konzerte nationale ebenso wie internationale Popstars auffährt. Das erste Highlight im neuen Monat ist Bosse am 04. Juni: Beschrieben wird er als „ein Magnet – nicht nur musikalisch“, und gemessen wird sein Erfolg natürlich zu einen an der Menge und Geschwindigkeit der Ticketverkäufe, zum anderen aber auch an der Begeisterung der Fans. Er polarisiert nicht, sondern reißt mit. Sein neues Album „Sunnyside“ unterm stilprägenden Motto der Sonnenblume bietet ein angenehmes Gegengewicht nach einer Zeit von Coronablues und Lockdown-Down. Ab jetzt herrscht wieder sommersonniger Optimismus, dem es dennoch nicht an Tiefe fehlt und der die wichtigen Themen nicht ausklammert, nicht übertüncht, sondern so aufarbeitet, dass sie gut ankommen. Wer würde also besser auf ein Sommerfestival passen als Axel „Aki“ Bosse?! Die nächsten großen Namen im Palastzelt haben ein paar Jährchen mehr Erfahrung auf dem Buckel: Die Simple Minds haben schon Musik gemacht, als Bosse noch gar nicht geboren war! Sie haben die Post-Punk-Ära mitgeprägt, als der wütende Krach von 1977 in tausenderlei Sounds zersplitterte. Sie haben den stylischen Art-Rock von David Bowie genauso in ihre Songs übernommen wie das elektronische Disco-Geplucker von Donna Summer. Sie haben sich und ihre Musik vielfach gedreht, verwandelt und erneuert. Sie wurden zu einer der größten Bands des Planeten, standen mit ihrem Überhit „Don’t You (Forget About Me)“ an der Spitze der US-Charts und mit fünf ihrer Alben in Großbritannien auf Platz eins. Am 14.06. feiern sie – etwas verspätet – „40 Years of Hits“ und liefern dabei die komplette Bandbreite von Art-Rock, Avantgarde und Pop- und Clubkultur 34

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