Delta im Quadrat Nr. 52
Ludwigshafens HausRat Das Ludwigshafener Kulturzentrum dasHaus hat inzwischen seinen eigenen Rat – den HausRat. Diese Gruppe gestaltet seit 2021 das Programm mit und liefert frische Ideen für neue Aktionen, denn nicht nur die Hauptamtlichen sollen hier in Erscheinung treten, sondern auch Ehrenamtliche mit ihrem ganz eigenen Blick auf die Dinge. Hans-Jürgen Mayer ist einer von ihnen – im Interview kommt er selbst zur Wort! Delta im Quadrat, Tim Fischer: Hallo Herr Mayer, können Sie sich bitte unseren Lesern kurz vorstellen? Hans-Jürgen Mayer: Hallo Herr Fischer, gerne stelle ich mich vor. Ich heiße Hans-Jürgen Mayer, bin Jahrgang 66 und lebe in Ludwigshafen, wo ich auch geboren wurde. Neben meinem Job betätige ich mich in meiner Freizeit als DJ, lege regional auf kleineren Events auf, widme mich zusammen mit unserem Konsortium „Waldrauschen“ der Organisation von kooperativen musikalisch-visuellen Events und versuche als Mitglied des HausRats, einen Beitrag zum Ludwigshafener Kulturleben zu leisten. DiQ: Wer oder was steckt hinter dem HausRat? HJM: Der HausRat ist eine Gruppe von Leuten die – auch wenn das wahrscheinlich nicht jeder nachvollziehen kann – wohl irgendwie ihr Herz an Ludwigshafen verloren haben. Spaß beiseite, die Gruppe ist vor etwas mehr als einem Jahr einem Aufruf des Kulturbüros gefolgt. Gesucht wurden LudwigshafenerInnen die sich in, mit und für Ludwigshafen kulturell engagieren wollen. Ehrenamtlich, versteht sich. Dem Vorbild vieler anderer nationaler und internationaler Städte und Einrichtungen folgend will man neue Wege gehen, sich öffnen bei der Gestaltung des städtisch kulturellen Angebots – mit einbeziehen statt nur vorzusetzen. Dies nicht zuletzt wahrscheinlich auch deshalb, weil sich die Stadt, ihre Einwohnerschaft, das mediale Umfeld und damit auch das kulturelle Konsumverhalten verändert hat und sich wahrscheinlich auch weiterhin verändern wird. Man will 16 SPEZIALEHRENAMTSPEZIAL herausfinden, was die Menschen der Stadt bewegt und welche kulturellen Formate und Konzepte gewünscht sind und ankommen. Diesem Aufruf folgend haben sich nun einige Leute zusammengefunden um als HausRat aktiv zu werden. Zurzeit besteht der HausRat aus acht Mitgliedern unterschiedlichen Alters, verschiedenen Nationalitäten und kulturellem Background. Nach einer ersten Phase des Kennenlernens und der Findung kommt man nun regelmäßig zusammen, um sich auszutauschen, Ideen zu diskutieren, zu experimentieren, Möglichkeiten auszuloten, sich mit anderen zu vernetzen oder auch selbst Veranstaltungen zu planen und zu organisieren. DiQ: An wen richtet sich das Angebot des HausRats? HJM: Der HausRat ist zunächst einmal selbst ein Angebot. Ein Angebot des Kulturbüros und der Stadt Ludwigshafen, sich in der und für die Stadt einzubringen, selbst mitzugestalten, eigene Vorstellungen und Ideen zu formulieren, zu teilen, zu diskutieren und im Rahmen des möglichen auch umzusetzen. Es ist leicht, zu kritisieren, zu nörgeln, darauf hinzuweisen, was fehlt oder was man anders machen müsste. Hier hat man nun die Chance, selbst aktiv zu werden, sich einzubringen, etwas selbst zu probieren oder dabei zu unterstützen, Dinge besser oder eben mal anders zu machen. Zur Unterstützung werden von der Stadt Mittel bereitgestellt: Der HausRat und dessen Wirken wird mit 7000 Euro im Jahr aus städtischen Mitteln unterstützt. Für dieses Jahr sind mehrere Projekte in Vorbereitung. Den Auftakt machte Ende März die Malaktion „Mein Traumspielplatz – Kleine Künstler ganz groß“ in Zusammenarbeit mit mehreren Kindertagesstätten. Weiterhin stehen eine Literarische Begegnung, ein Abend mit Gesang und Klavier und ein DJ-Workshop auf der Agenda. Allen Projekten gemein ist der Fokus auf Menschen aus Ludwigshafen mit dem Anspruch, lokale Beziehungen zu erwirken oder zu stärken. DiQ: Was fasziniert Sie an diesem Projekt am meisten?
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