Delta im Quadrat Nr. 72

AUSSTELLUNG/KUNST Provenienzforschung – die Geschichte der Exponate Die Weltkulturen-Sammlung der Mannheimer Reiss-EngelhornMuseen umfasst rund 40.000 Artefakte von fünf Kontinenten. Jedes davon hat seine eigene Geschichte, und so manche davon ist eher düster. Immer wieder kommen Fragen auf: Unter welchen Umständen kamen die Exponate ins Museum, wem gehörten oder gehören sie eigentlich und welchen Weg haben sie bis nach Mannheim zurückgelegt? Die Hintergründe sind nicht immer gut erforscht, die Recherchen aufwändig. Ein Fall für die sogenannte Provenienzforschung, also die Forschung über die Herkunft eines Kunstwerks oder Kulturguts! Anlässlich des Tags der Provenienzforschung am zweiten Mittwoch im April geben die ReissEngelhorn-Museen einen Einblick in aktuelle und kommende Projekte zur Herkunft ihrer Sammlungen: Der Anthropologe Jamie Dau berichtet von seiner Arbeit, er zeigt, vor welche Herausforderungen die Provenienzforschung Museen stellt, und er gibt auch einen Ausblick darauf, was an den rem in diesem Bereich in den nächsten Jahren geplant ist. Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit, mit Jamie Dau ins Gespräch zu kommen. (© rem, Foto: Maria Schumann) Mi, 10.04., 17 Uhr, Museum Zeughaus C5, Florian-Waldeck-Saal, Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim Textilsammlung Max Berk: Filz in allen Formen Filz ist das Vielseitigste, was aus einem Schafspelz werden kann: Die Objekte kommen in allen Farben von Natur bis leuchtend bunt daher, sie sind abstrakt oder figürlich, flach oder dreidimensional skulpturiert, weich und filigran oder aber richtig robust. Manchmal spielt der Zufall eine große Rolle im Entstehungsprozess, manchmal wird gezielt geschichtet. Und in der Zusammenstellung mit anderen Materialien potenzieren sich die Kontraste zwischen weich und hart noch einmal – Grenzen kennt das Material fast keine. Gleich zwei Filz-Ausstellungen unter einem Dach werden seit Ende März in der Textilsammlung Max Berk in Heidelberg gezeigt. „Filz gestaltet Raum“ des Filznetzwerks e.V. nähert sich dem Raumbegriff in jeglicher Hinsicht an; „FokusFILZ“ reicht von der Umsetzung persönlicher Reiseeindrücke oder der Beschäftigung mit geometrischen Formen bis zur Bewältigung von Ängsten und Zorn – natürlich stets auf Basis des luftig-wolligen Ausgangsmaterials. Da gibt es Portraits aus meisterlich verfilzter Wolle wie die Silhouetten zweier Menschen am Fenster, abstrakte Formen muten organisch oder blumig an, es entstanden aber auch ganz solide Skulpturen, bei denen der Wolle eine überraschend feste Form gegeben wird. Handwerkliches Geschick, aber auch der kreative Umgang mit Techniken zeugen von einer individuellen Formensprache, die mit Materialkombinationen spielt und auslotet, was Wolle alles kann… bis 28.07., Textilsammlung Max Berk, Heidelberg-Ziegelhausen, www.museum.heidelberg.de

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