Delta im Quadrat Nr. 72

Gerhard Polt: „A scheene Leich“ Es sind Fragen, die im Kopf rotieren: Wer behandelt eigentlich den kranken Arzt? Wer bäckt die Brötchen fürs Frühstück des Bäckers? Und wer bestattet den verschiedenen Bestattungsunternehmer? In dieser sogenannten „Erblastkomödie“ der Münchner Kammerspiele gehen Gerhard Polt und die Well Brüder in die Vollen: Es geht ums Sterben und Erben, um die Lebenden und den Toten, ums gute Geschäft, das man mit den Hinterbliebenen machen kann, und es geht um diese ganz typische bayrische (oder Polt’sche?) Mischung aus Komik, Musik und nachdenklichen Witz. Obligatorisch mit dabei: Gerhard Polt, Maren Solty, Stefan Merki, Die Well Brüder und eine Blaskapelle. „Zum Totlachen!“, befindet die Presse! (Foto © Maurice Korbel) Mi, 17.04. und Do, 18.04., 19.30 Uhr, Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen Moby Dick – Auge um Auge, Bein um Wal… Im Alten Kino Franklin des Nationaltheaters Mannheim ist mal wieder Blockbuster-Zeit: Regisseurin Alice Buddeberg bringt „Moby Dick“ von Herman Melville nach einem Konzept von Johanna Wehner auf die NTM-Bühne. Johanna Wehner, die in den vergangenen Jahren bereits mit ihren Bühnenbearbeitungen von „Herkunft“ nach Saša Stanišić und dem Filmklassiker „Casablanca“ für Aufsehen in Mannheim gesorgt hat und ursprünglich die Regie übernommen hätte, konnte das Projekt kurzfristig leider nicht selbst umsetzen – Buddeberg und ihr Team sprangen ein und bringen den Stoff nun innerhalb weniger Wochen zur Premiere. Sie erzählen die Geschichte von Ismael, der, um seinem Trübsinn zu entfliehen, als Teil von Kapitän Ahabs Mannschaft auf See zieht und auf eine wilde Jagd geht – denn Ahab will Rache üben. Fanatisch ist er auf der Suche nach einem ganz bestimmten Wal. Dem einen weißen Koloss, der ihm vor Jahren im Kampf ein Bein abgetrennt hat. Sein Zorn bringt ihn um den Verstand – und was als Reise zur Gerechtigkeit geplant ist, endet nicht nur für Ahab tödlich. Im Fokus der Inszenierung im Alten Kino Franklin steht der menschliche Größenwahn und der Drang, sich die Natur untertan machen zu wollen. (Foto © Maximilian Borchardt) Premiere: Fr, 19.04., 19.30 Uhr, auch Sa, 27.04., 19.30 Uhr, Altes Kino Franklin, Mannheim, www.nationaltheater.de 60

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